Dieses Rezept für Linzer Augen habe ich von meiner Großmutter aus Wien. Meine Großmutter kochte und backte nach der altösterreichischen Küche, mit viel Fett und schweren, gehaltvollen Soßen. Ihre Spezialität waren Zwiebelrostbraten und Grammelknödel, sehr deftige Gerichte also. Sie aß auch sehr gerne. Wir Enkelkinder waren immer beeindruckt davon, wie viel sie essen konnte, vor allem wenn es Süßes und Eis gab!

Als Kinder liebten wir vor allem ihre üppigen Kuchen und ihre Kekse. Jedes Jahr zu Weihnachten warteten wir ungeduldig auf ihr Weihnachtspaket, das neben Geschenken vor allem Unmengen an Süßigkeiten enthielt, und Kekse. Es waren zwar meist etliche davon auf dem Weg von Wien nach Tirol zerbrochen, aber das änderte nichts am köstlichen Geschmack.
Ich mochte vor allem die Linzer Augen und die Vanillekipferln. Als ich selbst damit begann, Weihnachtskekse zu backen, bat ich meine Mutter um die Rezepte. Ich traute meinen Augen nicht, als ich las, wie viel Butter in den Linzer Augen ist! Unglaublich.

Ich habe mich trotzdem an das Rezept gehalten, und tue es immer noch. Der Teig schmeckt genial. Es sind einfach die besten Linzer Augen, die ich kenne.

Für das Ausstechen der Löcher bzw. Sterne gibt es spezielle Ausstecher:



Wenn ihr keinen solchen Ausstecher habt, dann stecht ihr die Böden mit einem runden / gezackten / blumenförmigen Ausstecher aus. Das Loch in den Deckeln stecht ihr mit einem kleinen runden Gegenstand aus, z.B. mit einem sehr kleinen runden Keksausstecher, oder mit der glatten Tülle eines Spritzsackes.

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Linzer Augen
Zutaten
560 g Mehl
420 g Butter, kleingeschnitten
210 g Zucker
4 Dotter
Marillenmarmelade (=Aprikosenmarmelade) oder Ribiselmarmelade (=Marmelade von roten Johannisbeeren)
Zubereitung
Die Zutaten in der Küchenmaschine oder von Hand zu einem Mürbteig kneten. Etwa eine Stunde kühl rasten lassen.
Backrohr auf 180°C vorheizen. Backbleche mit Backpapier bedecken.
Etwa die Hälfte des Teiges auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Kekse ausstechen, und zwar so, dass es für jeden Boden einen Deckel mit einem runden oder sternförmigen Loch in der Mitte gibt.
Die Kekse auf die Backbleche geben und ca. 8-11 Minuten lang zart backen. Während des Backens im Auge behalten: die Kekse sollten nicht braun werden. Auf dem heißen Blech etwas abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter oder Teller geben. Vorsicht, sie sind sehr zerbrechlich, wenn sie heiß sind!
Mit der zweiten Teighälfte ebenso verfahren. Die Teigreste erneut zusammenkneten und wenn nötig kurz kühlen, sodass der Teig nicht klebt. Dann weiterverarbeiten wie beschrieben.
Wenn alle Kekse gebacken und ausgekühlt sind, die Marillen- oder Ribiselmarmelade in einem kleinen Topf aufkochen lassen und vom Herd nehmen.
Die Böden mit der warmen Marmelade bestreichen und je einen Deckel darauf setzen. Sofort dick Staubzucker darüber sieben.
Die Teigmenge reicht für gut vier Backbleche, das ergibt etwa 80 bis 90 Linzer Augen.
Die Kekse in eine luftdichte Keksdose schichten, dabei jede Lage mit Backpapier oder Pergamentpapier bedecken.
Ach ja, Eva – das Linzer-Augen-Rezept deiner Oma… seit Jahren ein Fixpunkt im Advent/zu Weihnachten. Das viele Fett schreckt schon ab, aber sie sind einfach nur köstlich!
Mal schauen, was ich jetzt da noch an weiteren leckeren Sachen entdecke auf deinem blog.
Das freut mich aber, dass Omas Linzeraugen auch in Vorarlberg gebacken werden 🙂
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Liebe Eva, ich bin nach dem Lesen deines Kommentars gleich mal auf den Blog gehüpt und hab mir die Linzer Augen angesehen! =) Köstlich sehen die aus! Meine Oma hat auch überall Butter und Sahne oder Butterschmalz dran getan und es hat einfach unvergleichlich gut geschmeckt! (Als Kind ist einem so was ja eh egal, solange es schmeckt!) =)
Ich freu mich auf dein Oma-Rezept fürs Blogevent! Herzliche Grüße, Judith Naschkatze
Hihi, genau. So kenne ich das auch! Jede Menge Butter und Schlagrahm und Zucker! Und Kalorien, aber die waren für meine Oma irgendwas ganz Abstraktes 🙂 !
Ich habe schon was im Kopf für dein Event; bin schon sehr gespannt und freu mich schon!
Liebe Grüße, Eva
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Hallo Eva!
Tolles Rezept!
Danke!
Ich bestäube die Oberteile der Kekse vor dem Zusammensetzen mit Staubzucker.
So bleibt die Marmelade im *Ausstich* klar und rein.
Liebe Grüße und frohes Backen.
Erika
Liebe Erika,
das ist ein toller Tipp, danke dir 🙂 ! Ich werde aber wohl doch bei “meiner” Methode bleiben. Erstens hat meine Oma die Linzer Augen immer so gemacht; für mich gehören die so. Dick bestäubt. Und zweitens mag ich diese Zuckerschicht auf der Marmelade sooo gern 🙂 !
Liebe Grüße!
Eva
Hallo Eva,
Zuerst danke für dein Omarezept schauen echt super lecker aus mhhh komme aus wien werde heute die kekse mit unserer Tochter backen sag dir dann bescheid
Lg Claudia
Ich hoffe, die Kekse sind euch gelungen und schmecken 🙂 !
Liebe Grüße
Eva
Ich habe frage bei der rezep schreib Zucker ich wollte wiesen staubzucker oder feinzucker ich verwende bei der Kekse immer staubzucker
Ich nehme immer feinen Zucker, aber Staubzucker geht sicher auch 🙂 !
Liebe Grüße und gutes Gelingen! Eva
Kann ich für eine laktosefreie Variante die Butter ganz einfach mit Margarine ersetzen? Oder was würdest du stattdessen empfehlen?
Butter enthält so wenig Laktose, dass sie bei Laktoseintoleranz meistens vertragen wird. Wenn du komplett auf Laktose verzichten willst, kannst du ja laktosefreie Butter nehmen! Falls es die bei euch nicht zu kaufen wird, ist wohl Margarine eine Möglichkeit. Ich kann dir aber nicht sagen, wie die Linzer Augen mit Margarine schmecken werden. Das habe ich noch nieprobiert!
Eines weiß ich aber: Meine Oma hat oft mit Margarine gebacken, und es hat immer köstlich geschmeckt.
Ich wünsche dir gutes Gelingen!
Liebe Grüße, Eva