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Marillenknödel aus Topfenteig und mit Zimt-Zucker-Bröseln, laktosefrei

Mehr als zwanzig Marillenknödel pro Person und Mahlzeit verspeisten mein Vater und seine zwei Brüder in ihren Jugendjahren, sagt die Familienlegende. Man muss sich das mal vorstellen – mehr als zwanzig Knödel!!! Pro Person!!! Die Legende schweigt allerdings darüber, wie die Marillenknödel aus Topfenteig eigentlich geschmeckt haben. Sehr gut, wahrscheinlich. Sonst hätten die Jungs wohl nicht so viele Knödel verdrückt.

Marillenknödel aus Topfenteig

Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, warum es bei den Marillenknödeln aus Topfenteig familieninterne „Ich-kann-mehr-essen-als-du“-Wettbewerbe gegeben hat. Beim Essen sollte es doch um Qualität gehen, finde ich. Um Genuss. Und nicht darum, wie viel man essen kann!

Außerdem tat mir bei diesen Geschichten immer die Tiroler Oma leid. Ich habe keine Ahnung, wie viele Marillenknödel sie produzieren musste, damit alle satt wurden: Der Opa, die drei jungen Männer, die Tochter und sie selbst. Grob gerechnet komme ich auf knapp 70 Knödel für die drei Wettesser, und etwa 10-12 Knödel für die restlichen drei Personen. Macht insgesamt gut 80 Knödel. Unvorstellbar, was die Oma da geleistet hat! Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte ich gestreikt. Oder zumindest alle zum Abwasch eingeteilt!

Marillenknödel aus Topfenteig und mit reichlich Zimt-Zucker-Bröseln gehören bei uns immer schon zu den Familien-Klassikern. Die gab es sowohl in der Familie väterlicherseits als auch mütterlicherseits. Ich kenne sie vor allem aus dem Sommerurlaub bei der Wiener Oma. Sie hatte sogar einen eigenen Marillenbaum. Marillenknödel aus Topfenteig gehörten zu ihrem Standard-Repertoire!

Marillenknödel aus Topfenteig

So bereitest du die Marillenknödel aus Topfenteig zu

Ich weiß leider nicht, welches Rezept die Omas verwendeten. Mein Rezept für die Marillenknödel aus Topfenteig habe ich aus einer alten Gusto-Ausgabe, die – soweit ich mich erinnere – gratis im Supermarkt auflag.  Und wenn ich „alt“ sage, dann meine ich auch „alt“: Ich habe das Rezept damals von Hand in meine Rezeptsammlung geschrieben, um es nicht zu verlieren. Das war also noch, bevor es in jedem Haushalt einen Computer gab. Wie lange ist das her? 30 Jahre?!?

Das Rezept für die Marillenknödel aus Topfenteig ist wirklich einfach und wenig aufwendig: Die Zutaten werden zu einem glatten Teig verrührt. Der muss vor der Verarbeitung mindestens eine Stunde lang kühlen. Währenddessen wäscht und entsteinst du die Marillen und füllst sie mit je einem Stück Würfelzucker.

Marillenknödel aus Topfenteig

Die vorbereiteten Marillen wickelst du in ein Stück Teig. Dafür tauchst du zuerst die Hände in kaltes Wasser, dann nimmst du einen guten Esslöffel Teig und drückst ihn in der Handfläche glatt. Darauf legst du die vorbereitete Marille. Dann schließt du den Teig um die Marille – aufpassen, dass die Marille wirklich vollständig umwickelt ist!

Marillenknödel aus Topfenteig, zwei Stück auf Teller, ein Knödel ist zerteilt

Die Knödel lässt du in einem großen Topf mit leicht kochenden Wasser 10-12 Minuten köcheln. Dazu gibt es bei mir immer viele Brösel mit Zucker und Zimt. Köstlich ist das!

Ich persönlich mag warme Mehlspeisen lieber zum Abendessen als zum Mittagessen. Wenn ich zu Mittag nur eine süße Hauptmahlzeit esse, bis ich gleich danach wieder hungrig. Selbst wenn ich reichlich davon esse! Lieber habe ich eine kleine Portion zum Abendessen. Das fühlt sich für mich besser an als eine große Portion zu Mittag.

Marillenknödel aus Topfenteig

Der Topfenteig eignet sich auch für Knödel mit anderem Obst. Ich liebe Erdbeerknödel aus diesem Topfenteig! Und als die Kinder noch klein waren, habe ich die Knödel statt mit Obst mit 2-3 Stücken Schokolade gefüllt. Mir selber schmecken Obstfüllungen besser, aber die Kinder waren definitiv „Team Schoko-Knödel“. Und immer sehr enttäuscht, wenn sie versehentlich einen Obstknödel erwischt haben!

Hier sind noch mehr Rezepte für warme Mehlspeisen:

Schau doch rein und hol dir Appetit. Hab einen feinen Tag!

Marillenknödel aus Topfenteig und mit Zimt-Zucker-Bröseln, laktosefrei

10-12 min
8-10 Knödel, je nach Größe der Marillen

Zutaten

  • 250 g Topfen / Quark, laktosefrei (10 % Fett, wenn möglich)

  • Zitronenschale von ½ Bio-Zitrone

  • 50 g weiche Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)

  • Prise Salz

  • 1 Ei, groß, Raumtemperatur

  • 60 g griffiges Mehl

  • 60 g Weizengrieß (aus Weichweizen)

  • Füllung
  • Je nach Größe ca. 8-10 Marillen / Aprikosen (ich: 9 mittelgroße Marillen)

  • Würfelzucker, 1 Stück pro Marille

  • Zimt-Zucker-Brösel
  • ca. 75-100 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)

  • ca. 300-350 g Brösel (= Paniermehl)

  • Zucker nach Geschmack (ich: 3-4 Esslöffel)

  • 1 gehäufter TL Zimt

Zubereitung

  • Den Topfen ausdrücken beziehungsweise die Flüssigkeit abgießen. In eine Rührschüssel geben und mit dem Handmixer auf niedriger Stufe mit der Butter, der Zitronenschale und dem Salz glattrühren. Das Ei unterrühren. Mehl und Grieß dazugeben und alles zu einem glatten Teig rühren. Im Kühlschrank mindestens eine Stunde lang kühlen.
  • Die Marillen waschen und trocknen, dann entsteinen. Kurz vor dem Knödel-Formen mit je einem Stück Würfelzucker füllen.
  • In einem großen Topf so viel Wasser zum Kochen bringen, dass die Knödel darin gut schwimmen können.
  • Die Knödel zubereiten: Die Hände in kaltes Wasser tauchen oder unter kaltes Wasser vom Hahn halten. Mit nassen Händen einen guten Esslöffel Teig in die linke Hand nehmen (für Rechtshänder; Linkshänder nehmen das Teigstück in die rechte Hand) und mit der der anderen Hand flach drücken. Die Marille in die Mitte setzen und mit dem Teig umwickeln. Darauf achten, dass die Marille komplett umhüllt ist. Auf diese Weise alle Knödel vorbereiten.
  • Die Knödel mit einem großen Löffel oder einem Schöpflöffel vorsichtig in das kochende Wasser legen. Die Hitze so einstellen, dass das Wasser schwach köchelt. Die Marillenknödel 10-12 Minuten sieden lassen. Sie steigen so nach und nach an die Oberfläche. Eventuell bei einem Knödel testen, ob sie schon fertig sind. Die fertigen Marillenknödel mit einem Siebschöpfer aus dem Wasser heben und in die Pfanne mit den Zimt-Zucker-Bröseln geben.
  • Zimt-Zucker-Brösel
  • Während die Marillenknödel vor sich hin köcheln, die Zimt-Zucker-Brösel zubereiten: Die Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen. Die Brösel zugeben und unter häufigem Rühren rösten. Nach etwa 3-5 Minuten Zucker nach Geschmack dazu geben. Wenn die Brösel goldbraun sind, die Pfanne vom Herd nehmen und Zimt unter die Brösel rühren.

Anmerkungen zum Rezept

  • In Österreich ist laktosefreier Topfen / Quark recht fest. Falls dein Topfen / Quark weich und cremig ist, kochst du am besten zuerst einen Probeknödel. Wenn der zerfällt, bindest du den Teig mit Mehl und Grieß, bis er fest ist. Er hat ungefähr die Konsistenz von
  • Wenn du Laktose verträgst, verwendest du deine gewohnten Produkte, also normalen Topfen und normale Butter.

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4 Comments

  1. Liebe Eva,
    Dieses Rezept habe ich mir gleich abgespeichert! Mmmh, klingt das gut! Wachauer Marillen gibts hier leider nicht, aber ich denke es geht auch mit unseren hiesigen Aprikosen, auch wenn sie bestimmt nicht so gut sind. Deine Oma ist in der Tat zu bewundern, aber mindestens genauso sehr bewundere ich die Wettesser 😀 ! Ich würde gleich am nächsten Tag ein Kilo mehr wiegen, wenn ich solche Portionen essen würde.

    Ich wünsche dir noch eine schöne Woche!
    Herzliche Grüße Maren

    • Eva Dragosits

      Liebe Maren,
      ich habe heuer noch nirgends Wachauer Marillen entdeckt. Dieses Jahr gibt es bei uns weniger Obst als sonst; im Frühjahr sind leider viele Blüten erfroren. Ich finde die Marillenknödel aber mir allen reifen Marillen gut. Hauptsache, reif 🙂 !
      Ich könnte unmöglich so viele Knödel essen!!! Da würden sie mir gar nicht mehr schmecken. Allerdings waren mein Vater und seine Brüder stunden- und tagelang in den Bergen unterwegs. Die brachten einen anderen Appetit mit als ich!
      Ganz liebe Grüße! Eva

  2. Ich liebe Marillenknödel! Eigentlich alle süßen Knödel. Leider habe ich dieses Jahr keine gebacken. Sollte ich vielleicht noch ändern.
    LG, Diana

    • Eva Dragosits

      Liebe Diana,
      für Marillenknödel ist es wahrscheinlich zu spät, aber Zwetschgenknödel gehen sich noch aus 🙂 !
      Liebe Grüße
      Eva

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