Ich geb´s zu – besonders hübsch und fotogen ist er nicht, der Blueberry Grunt, mit dem dunklen Blaubeerkompott und den ungleichmäßigen Teigklecksen obendrauf. Die unglückliche Optik macht er aber durch seinen grandiosen Geschmack wett. Und richtig schnell gemacht ist er obendrein. Ein perfektes schnelles süßes Mittagessen oder Abendessen!
Das Rezept für den Blueberry Grunt habe ich aus dem wundervollen Kochbuch Amerika – das Kochbuch* (Werbung). Darin gibt es kaum Bilder, dafür aber gefühlte tausende Rezepte, geordnet nach Bundesstaaten.
Ich habe vor langer Zeit ein Studienjahr in den USA verbracht und mich in amerikanisches Essen verliebt. Seitdem bin ich ständig auf der Suche nach Rezepten von damals. Deshalb finde ich dieses Kochbuch super: Da sind viele Rezepte drin, die ich mit meiner Amerika-Zeit in Verbindung bringe. Und viele andere Rezepte, die toll klingen!
Der Blueberry Brunt ist ein solches Rezept. Ich bin ein großer Fan von Crumbles und Cobblern. Der Blueberry Grunt ist eine Art Cobbler, also ein Auflauf mit einer Beerenmischung am Boden und einer Teigkruste, die mit einem Esslöffel darüber gesetzt wird. Nur wird der Blueberry Grund nicht im Backrohr zubereitet, sondern in einer Pfanne auf dem Herd.
Ich habe extra auf die Blaubeer-Zeit gewartet, weil ich den Blueberry Grunt mit frischen Beeren zubereiten wollte. Das hat nicht geklappt: Die Blaubeeren, die mein Mann vom Markt heimbrachte, waren verschimmelt und verfault. Und bei den Blaubeeren, die ich dann im Supermarkt kaufen wollte, waren ebenfalls in jeder Packung schimmlige Beeren dabei.
Ich habe also zu tiefgekühlten Heidelbeeren gegriffen. Da kann ich mich darauf verlassen, dass die Qualität passt. Und außerdem kann ich den Blueberry Grunt damit das ganze Jahr über zubereiten!
So bereitest du den Blueberry Grunt zu
Die Zubereitung des Blueberry Grunt ist wirklich einfach. Du vermischt die Blaubeeren mit Zucker und Wasser und bringst alles in einer großen Pfanne zum Köcheln. Ich habe weniger Zucker genommen als im Rezept stand; amerikanische Rezepte sind mir meist zu süß. Für mich war der Blueberry Grunt auch mit weniger Zucker süß genug!
Während die Beeren warm werden, verarbeitest du das Mehl zuerst mit Butter zu einem krümeligen Teig, dann rührst du kurz die Buttermilch untergerührt. Ich habe eine Mischung aus Weizenmehl und Maismehl verwendet; es geht aber auch mit ausschließlich Weizenmehl.
Den Teig gibst du nun esslöffelweise auf die heißen Beeren gesetzt. Dann kommt der Deckel auf die Pfanne, und alles schmort bei niedriger Hitze, bis die Kruste leicht gebräunt ist. Zum Abschluss gibst du ein bisschen Staubzucker über den Blueberry Grunt. Fertig!
Der Name „Blueberry Grunt“ kommt laut Kochbuch von dem Ächzen, das der Grunt in der Pfanne von sich gibt. Bei mir war es eher so ein Pfeifen, und gar nicht besonders laut. Aber Geräusche macht der Blueberry Grunt beim Köcheln tatsächlich!
Der Blueberry Grunt wird heiß serviert, kann aber auch noch kalt gegessen werden. Ich fand ihn super – die Blaubeeren verkochen zu einer Art Kompott, und die Kruste schmeckt lecker dazu.
Nur am Rand war die Kruste etwas weich und matschig; man sieht das auf dem Bild oben. Meine Pfanne ist nicht besonders hoch, der Deckel lag am Rand auf dem Teig auf, das Kondenswasser lief in den Teig. Mit mehr Abstand zwischen Teig und Deckel wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Geschmeckt hat es mir trotzdem, und zwar richtig gut.
Den Blueberry Grunt wird es bei mir noch oft geben. Ich mag hie und da gerne ein warmes Abendessen. Vor allem in der kalten Jahreszeit finde ich das sehr fein und gemütlich!
Hier sind noch mehr Rezepte für süße Abendessen oder Desserts:
- Topfennocken nach einem Rezept von 1954
- Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig
- Apfelstrudel
- Hafermus
- Beeren-Muas
Schau gerne rein und hol dir Appetit. Hab einen feinen Tag!
Blueberry Grunt, laktosefrei – Blaubeer-Auflauf in der Pfanne
Der Blueberry Grunt ist eine Art Blaubeer-Auflauf, der in der Pfanne gebacken wird. Nicht gerade hübsch, dafür wirklich lecker!
Zutaten
600 g Blaubeeren (ich: Tiefkühlware)
150 g Zucker
250 g Weizenmehl oder eine Mischung aus 125 g Weizenmehl und 125 g Maismehl
1 ½ TL Backpulver
½ TL Salz
90 g kalte Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)
180 ml Buttermilch (laktosefrei)
Zubereitung
- Die Beeren und den Zucker in einer großen hohen Pfanne vermischen. Das Wasser dazu geben. Alles zum Köcheln bringen.
- Während die Blaubeeren heiß werden, Mehl, Backpulver, Natron und Salz in einer Rührschüssel mit dem Schneebesen vermischen. Die Butter in kleine Würfel schneiden. Die Butter mit dem mit dem Knethaken oder dem Rührhaken in das Mehl einarbeiten, bis die Mischung krümelig wird. Die Buttermilch dazugeben. Mit dem Kochlöffel kurz unterrühren, bis sich alles gerade so verbindet.
- Mit einem Esslöffel Teignocken auf die heißen Blaubeeren setzen. Den Deckel auf die Pfanne geben und bei niedriger Hitze ca. 15-20 Minuten köcheln, bis der Teig leicht hellbraun wird (bei mir dauerte das 22 Minuten). Vom Herd nehmen und am besten heiß servieren. Nach Wunsch mit Staubzucker bestäuben.
Anmerkungen zum Rezept
- Wenn du Laktose verträgst, nimmst du normale Butter und Buttermilch.
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Wieder einmal ein spannendes Rezept von dir, liebe Eva! So etwas kannte ich gar nicht … naja ich war ja auch noch nie in Amerika. Aber wozu gibt es so tolle Blogs wie deinen! Ich kenne süße Hauptgerichte, meist Mehlspeisen, aus meiner Kindheit. Meine Mutter hatte da ein großes Repertoire. Da mein Mann aber kein Süßer ist (hihi) , gibt es so etwas bei uns so gut wie nie. Da muss ich mich wohl bei dir einladen 😉 . Ich finde der Grunt hört sich klasse an.
Nun hat uns der Spätsommer endlich erreicht. Ich genieße die reduzierten Temperaturen sehr! Wie ist es bei euch?
Liebste Grüße Maren
Liebe Maren,
zu Mittag brauche ich etwas Herzhaftes. Aber abends eine Mehlspeise, das geht 🙂 !
Die Amerikaner backen ganz anders als wir hier in Österreich oder Deutschland. Wobei eigentlich schon die Deutschen anders backen als die Österreicher! Ich finde es faszinierend, wie jedes Land eigene Vorlieben vom Kochen, Backen und Essen hat und spezielle Gerichte entwickelt 🙂 !
Spätsommer wäre schön. Uns hat der Kältesturz voll erwischt. Es regnet und regnet und fühlt sich an wie Spätherbst!
Liebe Grüße!
Eva
Liebe Eva. Da gebe ich dir recht: sehr fotogen sieht der Grunt nicht (auch den Namen finde ich komisch…ich denke da an grunzen ). Aber ich glaube dir wenn du sagst, dass es super schmeckt.
LG, Diana
Ich glaube, mit “Grunzen” liegst du richtig 🙂 ! Angeblich kann man die Geräusche, die der Blueberry Grunt in der Pfanne macht, als Grunzen interpretieren. Für mich war´s eher eine Art Pfeifen oder Ächzen. Und nicht besonders laut oder auffällig. Aber schmecken tut er wirklich gut 🙂 !
Liebe Grüße
Eva
Ich hab´s ausprobiert und ich muss sagen…einfach köstlich und sehr easy in der Zubereitung. Ich hatte frische “Schwarzbeeren” (so sagt man in Kärnten dazu), die wunderbar gepasst haben. Das Rezept hat bereits einen Fixplatz in meinem Speiseplan. Danke für die Inspiration:)! Liebe Grüße Gabriele
Freut mich sehr, dass es geschmeckt hat 🙂 ! Ich finde das Rezept auch richtig spannend und einfach. Mit frischen Beeren schmeckt es sicher besonders gut – das probiere ich dann nächstes Jahr, wenn´s wieder gute frische Blaubeeren am Markt gibt 🙂 !
Liebe Grüße,
Eva
Hallo, Ihr Lieben, warum steht im Rezept DREIMAL 1 1/2 Teelöffel Backpulver????? Ich traue mich ehrlich gesagt, noch nicht, das Rezept auszuprobieren!
Viel Grüsse
Petra
Hallo liebe Petra,
danke, dass du mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hast! Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Einmal Backpulver reicht natürlich 🙂 !
Der Blueberry Grunt ist definitiv ungewöhnlich, mal was anderes. Ich probiere neue Rezepte total gerne aus. Meistens mag ich die Ergebnisse, manchmal nicht. Beim Blueberry Grunt war ich skeptisch. Ich konnte mir unter dem Rezept wenig vorstellen, fand ihn dann aber sehr lecker. Den werde ich sicher wieder machen!
Aber das muss wirklich jede*r für sich entscheiden. Es ist schade, wenn man ein Gericht in die Tonne kippen muss, weil es nicht schmeckt!
Liebe Grüße, Eva