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Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig mit Zimt-Zucker-Bröseln, laktosefrei

Letztes Wochenende gab es bei uns die besten Zwetschgenknödel, die wir je gegessen haben. Laut meinem Mann waren sie „besser als die Knödel von der Tante Hermi“, und das heißt etwas! Die Tante Hermi ist nämlich die anerkannte Spitzenköchin der Familie. Beim Kochen und Backen macht ihr niemand etwas vor. „Besser als bei Tante Hermi“ gibt es eigentlich gar nicht – ein größeres Kompliment hätte mein Mann den Zwetschgenknödeln nicht machen können!

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Die Tante Hermi mit ihren 80 Jahren ist eine echte Powerfrau, unglaublich herzlich, voll Energie und mit einem umwerfenden Schmäh. Sie hat jahrzehntelang einen kompletten Bauernhof mit Essen versorgt, samt Knechten und den zahlreichen Besuchern wie Bürgermeister, Briefträger oder Versicherungsvertreter.

Niemand geht bei einem Besuch bei Tante Hermi hungrig nach Hause; das würde sie zutiefst kränken. Völlig nebenbei und stressfrei tischt sie auf – Hühner, Schweinsbraten, Schnitzel (von den eigenen Schweinen), Wild (vom Sohn geschossen), Kartoffel, Pommes, Reis, Gemüse, Salate. Und weil sie nicht sicher ist, ob der Kuchen zum Kaffee jedem schmeckt, macht sie sicherheitshalber gleich einen zweiten Kuchen dazu. Und einen dritten.

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Ihre Weihnachtskekse sind legendär. Die kommen auf riesigen Tellern und Platten daher, die Vorräte gehen nie zu Ende. Das ist fast so wie im Schlaraffenland!

Tante Hermi ist also die anerkannte Koch-Autorität der Familie. Ich hatte nicht geplant, sie mit den Zwetschgenknödeln zu übertreffen; das ist einfach passiert. Die Zwetschgen vom Welser Wochenmarkt waren vom Geschmack und kaum zu übertreffen. Auch optisch gaben sie etwas her: Die Zwetschgen in den Knödeln waren beim Anschneiden herrlich gelb und von einem dunkelrot-lila Ring umgeben. Wunderschöne Zwetschgenknödel waren das!

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Weil die Zwetschgen so schön aussahen, wollte ich sie mit einem besonders guten Teig umhüllen, mit Kartoffelteig. Den habe ich vor vielen Jahren das letzte Mal gemacht, weil er doch etwas aufwendig ist. Die Kartoffel hatte ich ebenfalls vom Welser Wochenmarkt; dort kaufe ich Obst und Gemüse am liebsten. Regional und saisonal schmeckt es am besten!

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Der Kartoffelteig kam mir diesmal gar nicht so aufwendig vor, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Bei meinen ersten Versuchen hatte ich aber noch nicht so viel Erfahrung beim Kochen und beim Backen; die jahrelange Übung macht sicher viel aus.

Ich fand den Kartoffelteig also sogar eher einfach in der Zubereitung. Er verlangt allerdings eine gute Zeitplanung: Bevor man mit dem Teig beginnen kann, müssen erst die Kartoffel für den Teig garen.  Wenn sie durch sind, ist der Teig selbst schnell zusammengeknetet.

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Der Teig wird nun zu einer Rolle geformt. Ihr schneidet ein Stück in passender Größe ab, drückt es in der Hand flach und legt die Zwetschge darauf. Jetzt wickelt ihr den Teig so um die Zwetschge, dass sie komplett eingewickelt ist.

Ich finde den Kartoffelteig sehr angenehm zu verarbeiten. Er lässt sich gut formen und hält super. Mir ging beim Kochen kein einziger Zwetschgenknödel auf!

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Die Zwetschgenknödel sind mit diesem Kartoffelteig wunderbar flaumig. Der Teig schmeckt herrlich in der Kombination mit den süß-säuerlichen Zwetschen und den knusprigen Zimt-Zucker-Bröseln. Die Familie hat schon nachbestellt und will mehr!

Beim Rezept habe ich mich angelehnt an ein Rezept aus dem tollen Kochbuch Die Österreichische Küche* (Werbung). Laut Rezept sollte die Menge für 25 Zwetschgen reichen. Bei mir reichte sie für genau acht Zwetschgenknödel – meine Zwetschgen waren riesig! Ich hätte den Teig auch dünner formen können und so mehr als acht Knödel produzieren, wollte aber nicht. Ich mag es, wenn der Teig nicht zu dünn ist.

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Die Zimt-Zucker-Brösel für die Zwetschgenknödel mache ich immer „nach Gefühl“. Ich habe beim Rezept die Mengen daher nur vage angegeben; genauer geht es leider nicht. Die Faustregel ist so: Wenn die Brösel zu trocken sind, mehr Butter dazu geben. Wenn sie zu fett sind, mehr Brösel dazu geben. Wenn sie nicht süß genug sind, mehr Zucker dazu geben. Ihr müsst nur unbedingt aufpassen, dass die Brösel nicht zu dunkel werden oder verbrennen!

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig

Ich habe übrigens gleich die doppelte Menge gemacht. Der Plan war, die restlichen Zwetschgenknödel samt Brösel einzufrieren. Tja, so viele restliche Knödel wie gedacht blieben gar nicht übrig – und die, die wir am ersten Tag nicht schafften, verspeisten wir mit großem Genuss am nächsten Tag!

Wenn du warme Mehlspeisen zum Mittagessen oder am Abend magst, empfehle ich dir den Apfelstrudel, die Buchteln mit Vanillesauce oder die Topfennocken. Und Zwetschgenliebhaber mögen vielleicht den Zwetschgencrumble, den Zwetschgenkuchen mit Maismehl oder das geröstete-Zwetschgen-Sorbet.

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig mit Zimt-Zucker-Bröseln, laktosefrei

8-12 Minuten Kochzeit
8-16 Stück, je nach Größe der Zwetschgen

Die Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig sind wunderbar flaumig. Der Teig schmeckt herrlich in der Kombination mit den süß-säuerlichen Zwetschen und den knusprigen Zimt-Zucker-Bröseln. 

Zutaten

  • Teig
  • 600 g mehlige Kartoffel

  • 50 g Butter, Raumtemperatur (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)

  • 200 g Mehl plus weiteres Mehl nach Bedarf, falls der Teig klebt

  • 50 g Grieß

  • 2 Eigelb

  • Prise Salz

  • Fülle
  • 8-16 Zwetschgen, je nach Größe (oder Marillen!)

  • Würfelzucker

  • Brösel
  • ca. 75-100 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)

  • ca. 300-350 g Brösel (= Paniermehl)

  • Zucker nach Geschmack (ich: 3-4 Esslöffel)

  • 1 gehäufter TL Zimt

Zubereitung

  • Die Kartoffel schälen, in Stücke von etwa 3 x 3 cm schneiden und dämpfen, bis sie gar sind.
  • Während die Kartoffel garen, die Zwetschgen waschen und trockentupfen. Auf einer Längsseite einschneiden und den Stein entfernen. Die Zwetschge mit einem Stück Würfelzucker füllen.
  • Mehl, Grieß, Butter in kleinen Stücken, Eigelb und Salz auf die Arbeitsfläche häufen.
  • Die gegarten Kartoffel leicht überkühlen lassen. Durch die Kartoffelpresse zu den restlichen Zutaten pressen. Mit den Händen zu einem glatten, nicht klebrigen Teig kneten. Wenn der Teig zu feucht ist, mehr Mehl einkneten. Den Teig mit einem Tuch bedecken und kurz rasten lassen (ich: kein Rasten).
  • In einem großen Topf so viel leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen, dass die Knödel darin schwimmen können.
  • Den Teig zu einer Rolle mit ca. 5 cm Durchmesser formen. Stücke abschneiden und mit der Hand flach drücken. Jede Zwetschge mit einem Stück Teig umhüllen, die „Nähte“ gut verschließen. Die Knödel ins kochende Wasser geben und je nach Größe 8-12 Minuten ziehen lassen; das Wasser sollte dabei nur leicht köcheln.
  • Für die Brösel die Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen. Die Brösel zugeben und unter häufigem Rühren rösten. Nach etwa 3-5 Minuten Zucker nach Geschmack dazu geben. Wenn die Brösel goldbraun sind, die Pfanne vom Herd nehmen und Zimt unter die Brösel rühren.
  • Die Knödel aus dem Wasser nehmen und in den Bröseln wälzen. Mit einer ordentlichen Menge Brösel servieren!

Anmerkungen zum Rezept

  • Wie bei allen meinen Rezepten gilt: Wenn du keine Probleme mit Laktose hast, verwendest du einfach deine gewohnten Produkte.

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24 Comments

  1. Sehen ganz lecker aus. Das Rezept ist gespeichert für irgendwann einmal, wenn ich mal so tolle Zwetschken finde. Dankeschön!

    • Eva Dragosits

      Danke für den lieben Kommentar 🙂 ! Diese Zwetschgen waren ein Glücksfall, so gute Zwetschgen habe ich noch selten bekommen!
      Gutes Gelingen und liebe Grüße
      Eva

  2. Liebe Eva,
    Was für eine tolle Tante Hermi habt ihr da! Gerade heute haben mein Mann und ich uns über die alten Zeiten in der Familie unterhalten. Ich bin ja auch auf einem Bauernhof aufgewachsen und meine Oma und meine Mutter sind bereits am Morgen angefangen zu Kochen und zu Backen, um alle die auf dem Hof arbeiteten und/oder zur Familie gehörten sattzumachen. Von Ihnen habe ich auch so viel gelernt.
    Nun zu deinen Zwetschgen Knödeln. Die sehen einfach fantastisch aus! So appetitlich, dass ich am liebsten gleich in die Küche eilen würde. Eva, ich bin mir sicher, du bist die Nachfolgerin von Tante Hermi! Ganz bestimmt!
    Liebste Grüße Maren

    • Eva Dragosits

      Dann kennst du das ja, Maren, Kochen und Backen vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Das schafft man nur mit viel Leidenschaft und einer positiven Lebenseinstellung! Die Tante Hermi ist in dieser Hinsicht ein Vorbild. Von ihr kann man viel lernen!
      Dass ich ihre Nachfolgerin sein könnte, ist das schönste Kompliment, das du mir machen kannst, Maren – aber glaub mir, Tante Hermi ist unerreichbar 🙂 ! Bei Süßem habe ich vielleicht eine Chance, aber bei Braten und Sauschädel steige ich aus 🙂 !
      Liebe Grüße und eine schöne Woche!
      Eva

  3. Liebe Eva, ich liebe Zwetschgenknödel. Sollte ich wieder mal machen. Und natürlich mit Kartoffelteig. Deine sehen einfach nur perfekt aus.
    LG, Diana

    • Eva Dragosits

      Zwetschgenknödel sind einfach köstlich! Ich esse sie auch mit Topfenteig, aber mit Kartoffelteig sind sie unübertroffen lecker 🙂 !
      Liebe Grüße
      Eva

  4. Marianne Wolfrum

    Hallo Eva,
    ich hab heute deine Zwetschgenknödel gemacht und kann nur sagen, alle waren begeistert.
    Ich vor allem, da die Zubereitung überhaupt nicht aufwändig ist.
    Sogar Mehl hab ich weniger gebraucht da ich eigene, selbst angebaute Kartoffeln verwendet habe. Liegt daher evtl. an der Sorte.
    Meine Knödel sind zwar riesig geworden weil ich nur die großen Pflaumen bekommen habe, das hat dem Geschmack aber nicht geschadet.
    Sicher werde ich auch andere Rezepte von dir nachkochen oder nachbacken
    ( Backen ist nämlich auch eine Leidenschaft von mir )
    LG
    Marianne

    • Eva Dragosits

      Liebe Marianne,
      vielen Dank für dieses tolle Feedback 🙂 ! Ich freue mich riesig darüber. Das motiviert zum Weiterbloggen 🙂 !
      Ich mag die Zwetschgenknödel mit großen Zwetschgen sogar lieber als mit kleinen. Dann schmeckt man die Zwetschgen so richtig heraus!
      Viel Spaß beim Backen und liebe Grüße
      Eva

  5. Christina

    Vielen Dank für das tolle Rezept, ich hatte ein Rezept von meiner Oma bekommen, leider ist es nicht mehr auffindbar… um so glücklicher bin ich jetzt über Dein Rezept… es gelingt zu 100% und die Knödel schmecken bombastisch… habe von 4 kg Kartoffel ca. 70 Knödel gemacht
    Gruß Chrissy

    • Eva Dragosits

      Super, dass dir mein Rezept so gut gefällt 🙂 ! 4 kg Kartoffeln, 70 Knödel, wow!!! Respekt 🙂 !
      Liebe Grüße
      Eva

  6. Grieß? Nimmst du Hart- oder Weichweizengrieß?

    • Eva Dragosits

      Ich nehme einfach den normalen Weizengrieß aus dem Supermarkt, Finis Feinstes Weizengrieß (Werbung). Ich kann nicht herausfinden, ob das Hart- oder Weichweizengrieß ist!
      Liebe grüße
      Eva

      • Ah, ok, das gibt’s hier – Düsseldorf – nicht. Da steht überall drauf, woraus der Grieß ist, und ich habe beide im Schrank. Aber bei 50 g sollte es kein Drama sein.

        • Eva Dragosits

          Ich habe ein bisschen gegoogelt – es dürfte eher Weichweizengrieß gemeint sein 🙂 ! Hartweizen wird anscheinend eher für Nudeln und Spaghetti verwendet.
          Ich hoffe jedenfalls, dass es klappt und schmeckt 🙂 !
          Liebe Grüße
          Eva

  7. Melitta Stegmaier

    Hallo,
    ich habe heute meine ersten Zwetschgen Knödel nach deinem Rezept gemacht. Mein Mann und ich waren begeistert, sie waren sehr lecker und sind nicht auseinander gefallen. Es sind noch Knödel übrig die werde ich ein frieren, so kommen wir noch einmal zu dem Genuss.
    PS: wir haben Vanille Soße dazu gegessen.

    • Eva Dragosits

      So eine Rückmeldung hört man gerne – vielen lieben Dank 🙂 ! Schön, dass sie gelungen sind und schmecken. Vanillesoße passt natürlich perfekt dazu!
      Bei mir gibt es diese Knödel heute zum Abendessen, ich freu mich schon 🙂 !
      Liebe Grüße
      Eva

  8. Hallo, kann man die Knödel auch ohne das zusätzliche Stück Würfelzucker machen? Oder ist das essentiell wichtig? Hat das schon jemand ausprobiert?
    Liebe Grüße 🙂

    • Eva Dragosits

      Natürlich kannst du den Würfelzucker weglassen 🙂 . Er macht die Zwetschgenfüllung süßer, ist aber nicht nötig. Du kannst die Zwetschge auch mit einem kleinen Stück Marzipan füllen statt mit Würfelzucker. Der Bittermandelgeschmack von Marzipan passt super zu Zwetschgen!
      Liebe Grüße
      Eva

  9. Habe deine zwetschgenknödel gemacht die schmecken einfach himmlisch. Es ist auch keine aufgegangen. Einfach super vielen Dank Gruß Rosi Rosemarie_dorothea@hotmail.com

    • Eva Dragosits

      Das klingt super 🙂 ! Ich freue mich sehr, dass sie dir so gut schmecken. Danke für den tollen Kommentar!
      Liebe Grüße
      Eva

  10. Hallo! Kann ich deine Knödel auch vorbereiten z. B. 2 – 3 Stunden vorher?

    • Eva Dragosits

      Gute Frage – ich weiß es leider nicht! Ich habe das noch nie ausprobiert. Wenn du es versuchen willst: Ich würde die fertig gerollten Knödel mit einem Küchentuch abdecken und bis zum Kochen kühl lagern. Das müsste klappen, denke ich.
      Ich drücke die Daumen und wünsche gutes Gelingen!
      Liebe Grüße, Eva

  11. Hallihallo! Kann ich die Knödel auch einfrieren bzw. werden sie dann roh eingefroren oder muss ich sie schon kochen? Danke für eine Info! LG Sonja
    Der Zwetchgenkuchen auf dem Blech mit Walnüssen ist mega lecker… zweimal innerhalb einer Woche gebacken

    • Eva Dragosits

      Liebe Sonja, ich habe die Knödel gekocht eingefroren, samt den Bröseln. Aufgetaut habe ich sie in der Mikrowelle, besser wäre es wahrscheinlich in einer Pfanne, mit Butter und bei mittlerer Hitze 🙂 . Ob es roh klappt, weiß ich nicht – ich habe das noch nie probiert.
      Es freut mich sehr, dass dir der Zwetschgenkuchen auf dem Bleck so gut schmeckt, danke für dieses schöne Feedback!
      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Eva

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