Die italienische Crostata mit Marillen bringt mit dem köstlichen Mürbteig und der fruchtigen Marillen-Schicht Italien-Feeling auf den Teller. Schmeckt so lecker – und verkürzt die Wartezeit auf den nächsten Italien-Urlaub!

Italienische Crostata mit Marillen: Mein Beitrag für den afba 25, den Austria Foodblog Award
Für deutschsprachige Foodblogger ist der afba ein Fixpunkt: der Austria Food Blog Award zeichnet die besten Blogs und Social Media Kanäle in verschiedenen Kategorien ein.
2024 haben meine Double Espresso Cupcakes den 2. Platz in der Kategorie „Backen mit Liebe“ gewonnen. Ich habe mich so gefreut – ich reiche ja schon seit etwa 10 Jahren zum afba ein und hatte bis dahin nie gewonnen. Und dann plötzlich den zweiten Platz! Das war so eine schöne Anerkennung für die viele Arbeit & den Aufwand, die ich in diesen Foodblog stecke. Und gleichzeitig Motivation und Ansporn zum Weitermachen!
Diesmal bin ich natürlich wieder beim afba dabei. Die Italienische Crostata ist mein Beitrag für die Kategorie „“Cucina italiana“. Dort werden zwar hauptsächliche leckere Pasta-, Pizza- und Antipasti-Gerichte eingereicht, aber hey – jede Mahlzeit braucht als Abschluss ein köstliches Dessert, oder 🙂 ?


Italienische Crostata mit Marillen: Zubereitung und Tipps
Ich muss gestehen: Bei der Marillen-Füllung für die Crostata habe ich geschummelt. Statt frischen Marillen habe ich eine Kombination aus tiefgekühlten Marillen und selbstgemachter Marillenmarmelade verwendet.
Und das kam so: Es war März, und ich hatte sooo Lust auf fruchtiges Gebäck. Auf Sommer. Auf Urlaub! Ein schneller Blick in die Kühltruhe hat mir gezeigt: Die tiefgekühlten Marillen (= Aprikosen) vom letzten Sommer wollten dringend aufgebraucht werden. Die wurden bei der langen Lagerung nicht besser.
Also ist kurzerhand eine italienische Crostata mit Marillen daraus geworden. Zwar nicht mit frischen Marillen, dafür mit tiefgekühlten. Und damit die Füllung etwas reichhaltiger wird (es waren gar nicht so viele Marillen in der Kühltruhe wie gedacht), habe ich ein Glas selbstgemachter Marillenmarmelade dazugegeben; auch aus dem letzten Sommer.
Das Ergebnis: Eine köstliche Crostata mit fruchtiger Füllung. Und dazu die wichtige Erkenntnis, dass man Crostata perfekt mit tiefgekühltem Obst zubereiten kann – und so das ganze Jahr über Urlaubsstimmung zaubern kann!

Hier die Zubereitungsschritte für die italienische Crostata mit Marillen:
Schritt 1: Du fängst mit dem Teig an, einer sogenannten „Pasta Frolla“. Dieser Mürbteig enthält viel Butter und Ei; das hat den Vorteil, dass er auch bei einer feuchten Füllung wie der Marmeladenfüllung die Form behält und stabil bleibt.
Für den Teig vermischt du Mehl, Zucker und Salz, gibst in kleinen Würfeln die Butter, Ei und Eigelb dazu. Du rührst alles mit der Küchenmaschine mit dem Knethaken auf niedriger Stufe zu einem glatten Teig, oder du knetest den Teig von Hand. Wichtig ist, dass du nicht zu lange knetest. Der Mürbteig verliert sonst die Bindung. Den fertigen Teig kühlst du etwa 1 Stunde im Kühlschrank.
Schritt 2: Während der Teig kühlt, bereitest du die Marillenfüllung zu. Die kleingeschnittenen Marillen werden mit Zucker gekocht, bis die Masse wie frische Marmelade ist. Du mixt sie mit dem Stabmixer glatt. Zuletzt gibst du das Glas Marillenmarmelade dazu. Fertig ist die Füllung.
Schritt 3: Du nimmst nun etwa zwei Drittel des Teiges, rollst ihn rund aus und belegst damit eine Tarteform. Wenn der Teig dabei reißt, ist es nicht weiter schlimm: Bessere einfach von Hand nach, bis du eine durchgehende Teigplatte hast.
Schritt 4: Die restliche Teigmenge rollst du ebenfalls aus und schneidest sie in etwa 2 cm breite Streifen.
Schritt 5, füllen und fertigstellen: Du füllst die ausgekühlte Marillenfüllung in die Tarteform. Dann belegst du die Crostata mit den Teigstreifen, sodass ein Gitter entsteht. Du fängst mit einem kurzen Streifen längs an, dann einem kurzen Streifen quer. Ein längerer Streifen längs, wieder einer quer. So machst du weiter, bis die Crostata ein dekoratives Gitter hat. Wiederum: Wenn ein Streifen reißt, bessere von Hand nach.
Schritt 6: Die Crostata wandert nun für etwa 40 Minuten in das Backrohr, bis sie goldgelb ist und wunderbar duftet. Behalte sie unbedingt im Auge, gerade in den letzten Minuten: Sie darf nicht zu dunkel werden!
Schritt 7: Nach dem Abkühlen bestreust du die Crostata üppig mit Staubzucker (= Puderzucker). Es macht also nichts, wenn das Gitter nicht perfekt ist – der Staubzucker kaschiert!

Und hier die Tipps & Tricks für die italienische Crostata
Tipp 1: Du kannst die Crostata selbstverständlich auch mit frischen Marillen statt mit tiefgekühlten Marillen zubereiten. Oder nur mit tiefgekühlten Marillen. Oder nur mit Marmelade. Meine Mengenempfehlungen findest du beim Rezept. Wichtig ist auf jeden Fall die Qualität der Marillen oder der Marmelade: nur aus reifem Obst wird eine köstliche Füllung!
Tipp 2: Ein Teiggitter ist dir zu kompliziert? Kein Problem: Rolle den Teig dünn aus und stich mit einem Keks-Ausstecher deiner Wahl beliebige Formen aus. Die verteilst du auf der Marillenfüllung. Sieht hübsch aus und funktioniert genauso!
Tipp 3: Der Teig reißt leicht. Das ist nicht weiter schlimm, du kannst einfach von Hand nachbessern und die Risse zusammenflicken. Nach dem Backen hat die Crostata dann einen wunderbar handgemachten Look.
Tipp 4: Der Teig eignet sich auch andere Füllungen und Formen. Ich habe daraus auch schon kleine Crostatini mit Marmeladen- bzw. Schokoaufstrich-Füllung zubereitet.

Hier sind noch leckere laktosefreie Kuchen mit Obst:
- Blaubeerschnecken
- Heidelbeerkuchen mit Mandeln und Zitrone
- Zwetschgenkuchen aus Rührteig
- Zitronenkuchen mit Mandeln und Pinienkernen
- Heidelbeerkuchen mit Mandeln und Zitrone
Schau gerne rein, vielleicht ist ja ein Rezept für dich dabei. Hab einen feinen Tag!
Italienische Crostata mit Marillen, laktosefrei
Die Marillen-Crostata ist aus einem köstlichen Mürbteig und viel fruchtiger Marillenfüllung. Eine köstliche Tarte!
Zutaten
- Mürbteig
300 g Mehl
100 g feiner Zucker¼ TL Salz
125 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)
1 Ei, groß
2 Eigelb, groß- Füllung 1, wie bei mir
9-10 Marillen, frisch oder tiefgekühlt (ich: tiefgekühlt, knapp 400 g)
120 g Zucker
450 g / 1 Glas Marillenmarmelade (ich: selbstgemacht)
Saft von ½ Zitrone
ODER Füllung 2, mit ausschließlich Marillen
1 kg frische oder tiefgekühlte Marillen
250 g Zucker
Saft von ½ Zitrone
ODER Füllung 3, mit ausschließlich Marmelade
ca. 700 g Marillenmarmelade
Saft von ½ Zitrone
Zubereitung
- Backrohr auf 175° C Umluft vorheizen. Eine Tarteform befetten.
- Für den Mürbteig Mehl, Zucker und Salz in einer großen Rührschüssel vermischen. Die Butter in kleine Stücke schneiden und dazu geben, ebenso das Ei und die zwei Eigelb. Entweder von Hand oder mit dem Knethaken der Küchenmaschine auf niedriger Stufe zu einem glatten Teig kneten. Den Teig etwa eine Stunde im Kühlschrank kühlen.
- Während der Teig kühlt, die Füllung zubereiten. Die Marillen mit dem Zucker aufkochen lassen und unter häufigem Rühren etwa 8-10 Minuten köcheln lassen, bis sie ähnlich dick ist wie Marmelade. Vom Herd nehmen. Marillenmarmelade mit dem Stabmixer untermixen. Denn Zitronensaft unterrühren. Auskühlen lassen.
- Zwei Drittel des gut gekühlten Teigs auf der bemehlten Arbeitsfläche in der Größe der Tarteform nicht zu dünn ausrollen; der Teig sollte etwa 3 mm dick sein. Den Teig in die Tarteform geben. Die ausgekühlte Marillenfüllung darüber geben.
- Den restlichen Teig ausrollen und in etwa 2 cm breite Streifen schneiden. Gitterförmig über die Füllung legen: Ein Streifen längs, einer quer, dann wieder einer längs und einer quer. So erhältst du ein hübsches Gittermuster.
- Die italienische Crostata etwa 40 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Behalte sie dabei im Auge – jedes Backrohr ist unterschiedlich, sie sollten nicht zu dunkel werden! Aus dem Backrohr nehmen und komplett auskühlen lassen. Üppig mit Staubzucker bestreuen.
Anmerkungen zum Rezept
- Wenn du Laktose verträgst, verwendest du normale Butter.

















Ja!! Ja!! Sehr gut, Eva!! Ich bin absolut deiner Meinung, was dieses Statement angeht. Mach bloß weiter wie bisher, bzw. wie du Lust hast, denn du weißt, dass ich bin ein Riesenfan deiner Bäckereien bin! Das bist nämlich DU – Eva von Ichmussbacken – und niemand anderes kannst und musst du sein!!
Mir geht es aber regelmäßig so wie dir, auf einmal weiß ich üüüberhaupt nicht mehr was ich backen will. Ist das zu schlicht, ist das zu aufwändig, passt das nicht in die Jahreszeit? So ein Unsinn! Ich muss mich dann genauso regelmäßig „auf den Pott“ setzen (wie man hier im Norden sagt) 😀 ! Nein!, mein Blog – meine Party! Und da gibt es genau das, worauf ICH gerade Lust habe!
Und so ist deine Crostata mal wieder ein herrlicher Genuss! Gerade jetzt in der fruchtarmen Zeit auch noch ein absoluter Hingucker. Hach, wie gern hätte ich probiert!
Ganz liebe Grüße Maren
Ja, genau, Maren, das sind die Fragen, die ich mir in solchen Phasen stelle! Passt das, ist das gut genug, wie wird das ankommen, etc. Und dann orientiere ich mich an anderen Blogs statt an meinen persönlichen Vorlieben und Ideen. Und dann bin ich frustriert, weil ich mich gar nicht so happy fühle damit, anderen nachzueifern.
Ich hätte nicht gedacht, dass es dir auch so geht! Bei deinem Blog sieht alles aus wie aus einem Guss, das bist eben du, und so soll das sein!
Lass uns darauf anstoßen, dass wir unsere Blogs so gestalten, wie wir es wollen, ja?
Eine Frage noch: sich „auf den Pott setzen“ heißt also, sich durchsetzen? Oder „runterkommen“? Die gefällt mir, die Phrase, jetzt bräuchte ich nur noch die Bedeutung dazu 🙂 !
Liebe Grüße und bleib wie du bist!
Eva
Liebe Eva,
ja, darauf stoßen wir an! Auch wenn man sich das selbst immer wieder klarmachen muss und sich selbst (oder gegenseitig) zurechtweisen muss! Genau das meint nämlich der Spruch „jemanden auf den Pott setzen“ 😀 .
Ich stöbere ja auch mit Vorliebe auf anderen Blogs, häufig über Pinterest. Und natürlich ist da auch manchmal der Frust vorprogrammiert, denn es gibt immer genug andere die besser, kreativer und erfolgreicher sind. Doch dann frag ich mich oft, will ich tatsächlich mehr Kooperationen und so? Und die Antwort ist meist Nein (bis auf einige Ausnahmen über die ich mich sehr wohl freuen würde 😉 ). Damit gerate ich aber oft genug unter Druck und gebe meine Freiheit auf, spontan entscheiden zu können, was ich backen möchte. Glücklich und stolz machen mich all die netten und liebenswerten Kontakte von meinen Lesern und BloggerkollegInnen. Die sind für mich das Schönste und Ehrlichste <3 .
In diesem Sinne gehe ich jetzt mal und fotografiere meine neueste Torte 🙂
Liebe Grüße Maren
Danke für die Erklärung, Maren! Den Ausdruck werde ich mir merken 🙂 !
Ich sehe das ganz ähnlich. Die Unabhängigkeit ist mir wirklich wichtig; Backen soll Spaß machen und nicht unter Druck statt finden, weder unter eigenem noch von anderen. Ausnahmen bestätigen die Regel, für manche Kooperationen nehme ich gerne Druck in Kauf 🙂 !
Am schönsten finde ich es, wenn jemand nachbackt und zufrieden mit dem Rezept ist. Das sind die Highlights 🙂 !
Ich bin schon mal gespannt auf dein neuestes Werk – bei mir wird es eher simpel bleiben, dafür aber lecker 😉 !
Liebe Grüße!
Liebe Eva, die Marillen-Crostata sieht super lecker aus. Was wenn sie jetzt nicht richtig passt? Du hast es jetzt gebacken und wolltest das Rezept mit uns teilen. Einige werden es jetzt nachkochen (also wer eingefrorene Marillen hat) andere werden bis zum Sommer warten wenn es frische Marillen gibt.
Ich weiss auch, dass ich jetzt Oster-Rezepte posten sollte, aber ich bin nicht in der Stimmung jetzt schon was zu backen/ kochen. Vielleicht wird sich das in einer Woche ändern…und wenn nicht…ist es auch kein Weltuntergang 🙂
LG, Diana
Liebe Diana,
danke für deine lieben Worte, die freuen mich sehr 🙂 !
Schön, dass du das ähnlich siehst. Wir sollten backen / kochen, worauf wir Lust haben, und uns auf unseren Blogs so austoben, wie es uns gefällt. Dazu sind sie schließlich da!
Ich habe jetzt drei Blogjahre ohne verbloggtes Ostergebäck überlebt, es geht also 🙂 !
Liebe Grüße!
Eva