Ein etwas anderer Kuchen: Der italienische Polentakuchen mit Olivenöl, Pinienkernen, getrockneten Feigen und Rosinen schmeckt wunderbar intensiv und aromatisch; eine ordentliche Portion Fenchelsamen rundet den Geschmack harmonisch ab. Ein bisschen wie Früchtebrot, aber leichter, weniger kompakt. Sehr fein zum Kaffee, und wahrscheinlich auch zu einem Gläschen Wein. Da kann ich aber nicht mitreden, weil ich keinen Alkohol trinke 🙂 . Auf jeden Fall probieren, wenn du Trockenfrüchte und Pinienkerne magst!

Mit dem italienischen Polentakuchen mache ich beim afba 2024 mit!
Dieser köstliche Kuchen ist meine Einreichung für den afba 2024, den Austria Food Blog Award, und zwar in der Kategorie „Cucina Italiana“. Gefragt sind italienische Rezepte mit klassischen italienischen Zutaten, zum Beispiel Olivenöl, getrockneten Tomaten oder Pesto.
Mit letzteren beiden Zutaten tu ich mir bei süßem Backen schwer. Aber Backen mit Olivenöl, das geht. Und italienisch ist dieses Rezept auf jeden Fall. Drück mir bitte ganz fest die Daumen, dass die Jury das genauso sieht und den Kuchen auf die Shortlist wählt. Dann wäre ich einen Schritt weiter und hätte vielleicht sogar eine Chance auf einen Hauptgewinn. Also: Danke schon mal fürs Daumendrücken 🙂 !

Polentakuchen mit Olivenöl, Pinienkernen und Trockenfrüchten: Ein Rezept nach Marcella Hazan
Das Rezept für diesen gehaltvollen und aromatischen Polentakuchen habe ich aus dem großartigen italienischen Kochbuch „Die klassische italienische Küche“ von Marcella Hazan. Meine Ausgabe ist uralt; aus 1992! Dieses Kochbuch war lange vergriffen und wurde 2015 komplett neu aufgelegt; hier geht es zur neuen Auflage von Die klassische italienische Küche* (Werbung/Affiliate Link).
Ich kann dir dieses Kochbuch wirklich ans Herz legen: Es war eines der ersten Kochbücher, die mein Mann und ich uns zugelegt haben, als wir zusammengezogen sind; damals im letzten Jahrtausend 😉 . Wir haben mit diesem Kochbuch gelernt, italienisch zu kochen, und probieren nach wie vor neue Rezepte daraus aus. Schmeckt immer – das ist unser Go-to-Kochbuch, wenn wir etwas Italienisches kochen wollen.
Auch auf dem Blog findest du einige Rezepte aus diesem Kochbuch: Die mazerierten Orangen sind super-einfach zu machen und schmecken himmlisch! Ich liebe sie als schnelles Dessert im Winter, nach einem üppigen Essen. In der dunklen Jahreszeit schmeckt das frische und fruchtige Aroma besonders gut.
Auch den aromatischen Walnusskuchen nach Marcella Hazan liebe ich. Er schmeckt super und bleibt tagelang frisch. Ich finde ihn sehr praktisch, wenn man auf Reisen geht, oder Wandern – man kann ihn unkompliziert mitnehmen, nichts kann schmelzen, man bekommt viel Energie, und lecker schmecken tut er auch. Ist doch perfekt!
Deshalb war es für mich naheliegend, dass ich mir für die afba-Kategorie „Cucina Italiana“ ein Rezept aus diesem Kochbuch aussuche. Den Polentakuchen mit Olivenöl, Pinienkernen, getrockneten Feigen, Rosinen und Fenchelsamen. Der klang einfach, aromatisch, und sehr italienisch!

Ratlos: Wo bekomme ich grobes Maismehl her?
Ich habe mich beim Polentakuchen soweit wie möglich an das Original-Rezept gehalten. „Soweit wie möglich“ deshalb, weil ich die Hauptzutat nicht zu kaufen bekam: Im Original wird der Kuchen mit groben Maismehl zubereitet. Ich dachte erst, ich könnte stattdessen Polenta nehmen, aber nix da: Eine schnelle Google-Suche hat mich darüber informiert, dass Polenta Maisgrieß ist – und dass sich bei Kuchen, oder Tortillas Maismehl nicht durch Polenta ersetzen lässt.
Na gut. Dann eben nicht. Und ab ins Reformhaus, grobes Maismehl suchen. Nur: Das gab es nicht zu kaufen. Im Supermarkt auch nicht.
Also habe ich den Kuchen mit feinem Maismehl zubereitet statt mit grobem Maismehl. Der Original-Kuchen mit grobem Maismehl hat garantiert eine andere Textur und Konsistenz als meine Variante mit feinem Maismehl. Wenn du den Kuchen nachbacken möchtest und grobes Maismehl bekommst, dann nimm das bitte! Du bist damit näher am Original als ich. Und gib mir bitte Bescheid, wie das schmeckt – und wo du das grobe Maismehl kaufen konntest 🙂 !
Ich selbst habe mich schweren Herzens dafür entschieden, den Kuchen mit feinem Maismehl zuzubereiten. Ging ja nicht anders.

Italienischer Polentakuchen mit Olivenöl, Pinienkernen und Trockenfrüchten: Zubereitung und Tipps
Der Kuchen ist tatsächlich sehr einfach zu backen: Du brauchst nicht mal einen Mixer oder eine Küchenmaschine!
Hier die einzelnen Zubereitungs-Schritte:
- Zuerst bereitest du alles vor: Du fettest eine runde Springform (22 cm) gründlich aus und bestreust sie mit feinen Semmelbröseln. Überschüssige Brösel klopfst du wieder heraus. Und du heizt das Backrohr vor.
- Im nächsten Schritt kochst du Wasser auf und lässt das Maismehl unter ständigem Rühren mit dem Kochlöffel einrieseln. Dann kommen Salz und Olivenöl dazu.
- Du nimmst den Topf vom Herd und rührst mit dem Kochlöffel die weiteren Zutaten ein: Pinienkerne, kleingeschnittene Feigen, Rosinen, Fenchelsamen, Zucker, Ei, Butter. Zuletzt das Mehl. Das war’s!
- Du füllst den Teig in die Form und bäckst den Kuchen, bis er wunderbar duftet und an der Oberfläche mittelbraun ist. Dann raus damit!
- Mit einem scharfen Messer löst du den warmen Polentakuchen vom Springform-Rand. Dann stürzt du ihn auf einen Teller, und dann gleich nochmal auf einen zweiten Teller oder eine hübsche Servierplatte, sodass die Oberseite wieder oben ist.
Laut Marcella Hazan schmeckt der Polentakuchen am besten mit einem Klecks Schlagrahm. Ups. Das hatte ich überlesen 🙂 . Ich habe ihn mir pur schmecken lassen und finde ihn köstlich!

Tipp
Die Fenchelsamen geben dem Kuchen ein tolles und intensives Aroma. Ich wollte sie erst weglassen, weil ich Fenchelsamen hauptsächlich als Brotgewürz kenne. Wär schade gewesen; die Fenchelsamen machen den Geschmack erst rund.
Wenn du Fenchelsamen nicht magst, würde ich dir empfehlen, dass du sie weglässt. An der Konsistenz des Kuchens ändert sich nichts, nur der Geschmack wird anders.
Hier sind noch mehr Rezepte für laktosefreie Kuchen und Torten:
- Spanischer Zitronen-Polenta-Kuchen – saftig, spritzig und glutenfrei. Und tatsächlich mit Polenta zubereitet und nicht mit Maismehl.
- Feiner Walnusskuchen mit Mascarponecreme, einfach zu machen und ideal für zwei Personen.
- Genialer Schokokuchen mit Bienenstich-Topping – ein Träumchen von Schokokuchen!
Wie immer sind die Rezepte laktosefrei: Ich bin laktoseintolerant, und wenn ich „normal“ backe, gibt’s Bauchweh. Deshalb ändere ich alle Rezepte so ab, dass sie laktosefrei sind.
Wenn du Laktose verträgst, bereitest du die Rezepte einfach mit deinen gewohnten Zutaten zu. Klappt und schmeckt genauso.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!
Polentakuchen mit Olivenöl, Pinienkernen, getrockneten Feigen und Rosinen, laktosefrei
Italienischer Polentakuchen mit Olivenöl, Pinienkernen, getrockneten Feigen & Rosinen: wunderbar intensiv & aromatisch. Sehr fein zum Kaffee!
Zutaten
140 g feines Maismehl (Original: grobes Maismehl)
0,5 l Wasser
Prise Salz
1,5 EL Olivenöl extra vergine
125 g Zucker
50 g Pinienkerne
50 g kernlose Rosinen
115 g getrocknete Feigen
40 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist
1 Ei, Größe L
2 EL Fenchelsamen
115 g Mehl
- Sostiges
Butter für die Form
Semmelbrösel (= Paniermehl) für die Form
Zubereitung
- Backrohr vorheizen auf 200 °C Ober-/Unterhitze.
- Eine Springform mit 22 cm Durchmesser mit Butter einfetten und mit Semmelbröseln bestreuen. Umdrehen, sodass überschüssige Semmelbrösel herausfallen.
- Die getrockneten Feigen in 5-6 mm große Stücke schneiden.
- Das Wasser in einem mittelgroßen Topf aufkochen. Auf Mittelhitze schalten. Das Maismehl mit der Hand aufnehmen und durch die Finger in das Wasser rieseln lassen, dabei ständig mit einem Kochlöffel rühren. Salz und Olivenöl dazugeben und unterrühren. Den Topf vom Herd nehmen.
- Zucker, Pinienkerne, Rosinen, Feigenstücke, Butter, Ei und Fenchelsamen mit dem Kochlöffel in den Maisbrei rühren und gut vermischen. Das Mehl dazugeben, alles zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Den Teig in die Springform füllen und glattstreichen. Auf der mittleren Schiene 45-50 Minuten backen.
- Den fertigen Polentakuchen aus dem Rohr nehmen. Mit einem Messer vom Rand lösen und auf einen Teller stürzen. Nochmal stürzen, sodass die Oberseite des Kuchens wiederum oben ist. Auskühlen lassen und servieren.
*Werbung/Affiliate Link: Wenn du über diesen Link bestellst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Kaufpreis gleich. Ich bedanke mich für deine Unterstützung!
Also das ist ja mal ein spannendes Rezept, Eva! 😍 Ich liebe so etwas außergewöhnliches und die Fenchelsaat kann ich mir echt interessant in dem Kuchen vorstellen! Ich drück dir fest die Daumen für den Award!! 🥇
Und was das Backen und Bloggen angeht: Es ist Sommer und es ist ein Hobby! So what! Genieße die Freizeit 😘
Liebe Grüße Maren
Danke fürs Daumendrücken, Maren! Kann ich gut brauchen 🙂 .
Das Rezept ist wirklich interessant. So richtig Italienisch halt; ganz anders als österreichische Rezepte. Bei dem Kuchen kommt Urlaubsstimmung auf 🙂 !
Genieße den Sommer – die warmen Tage sind immer viel zu schnell vorbei!
Liebe Grüße, Eva