Den Wachauer Marillenstrudel aus einem feinen Mürbteig backe ich immer wieder. Und das seit ungefähr 30 Jahren. Weil er großartig nach frischen Marillen und Sommer und Leichtigkeit schmeckt. Weil man nach einem Stück nie genug hat. Weil jeder Bissen pure Freude am Genuss ist!
Wachauer Marillenstrudel aus Mürbteig und mit vielen Marillen: Die Story zum Rezept
Das Rezept für den Wachauer Marillenstrudel habe ich von der Mama meiner besten Schulfreundin. Sie hat gerne Rezepte aus Fernsehzeitschriften und Frauenzeitschriften ausprobiert. Von manchen Rezepten war sie begeistert, andere funktionierten gar nicht.
Ich erinnere mich an eine aufwändige Weihnachtstorte aus einer Frauenzeitschrift, mit einem Teig aus 12 Eiern und vielen Nüssen. Die sollte das Highlight der Weihnachts-Familienfeier sein. War sie aber nicht: Die Torte blieb sitzen – sie war so kompakt und ungenießbar, dass sie entsorgt werden musste. Die Enttäuschung war groß! In der Torte steckten so viel Arbeit und teure Zutaten, und alle hatten sich seit Tagen darauf gefreut.
Von da an verließ sich die Mama beim Backen für Familienfeiern nur mehr auf bewährte Rezepte; die Lust auf neue Rezepte war ihr vergangen.
Der Wachauer Marillenstrudel allerdings, der funktionierte auf Anhieb. Das ist eines von diesen tollen Rezepten, bei denen aus einfachen Zutaten in perfekter Kombination etwas Großartiges entsteht! Viele reife, süß-säuerliche Marillen, ein leichter Mürbteig und geriebene Mandeln ergeben einen sommerlichen, leichten, erfrischenden Strudel. Herrlich.
Und weil er so köstlich schmeckt, hat es der Wachauer Marillenstrudel in die fixe Rezeptsammlung der Mama meiner Freundin geschafft. Den Strudel gab es jeden Sommer. Meine Freundin und ich freuten uns schon immer sehr darauf.
Irgendwann fragte ich nach dem Rezept und bekam es auch. Ich bin heute noch froh darüber und backe den Marillenstrudel immer wieder 🙂 !
Wachauer Marillenstrudel: Zubereitung und Tipps
Die Zubereitung des Strudels ist nicht schwer, verlangt aber ein bisschen Erfahrung mit Mürbteig.
Schritt 1: Der Mürbteig
Im ersten Schritt bereitest du den Mürbteig zu:
- Ich mache das am liebsten mit dem Knethaken der Küchenmaschine: Alle Zutaten kommen in die Rührschüssel, dann lasse ich die Küchenmaschine so lange kneten, bis sie sich zu groben Klumpen verbinden. Die arbeite ich rasch von Hand durch, bis sich alles zu einem glatten Mürbteig verbunden hat.
- Du kannst den Mürbteig natürlich auch von Hand kneten: Du gibst die Zutaten auf die Arbeitsplatte und knetest sie mit kalten Händen rasch zu einem glatten Teig.
- Bei beiden Zubereitungsarten ist wichtig, dass man nicht zu lange knetet. Sonst wird der Teig „brandig“, er verliert die Bindung.
- Den fertigen Mürbteig etwa eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
Schritt 2: Mürbteig ausrollen und aufs Blech ziehen
- Nach einer Ruhezeit im Kühlschrank rollst du den Mürbteig direkt auf einem Backpapier rechteckig aus, etwa 3-4 mm dick.
- Das Papier samt Teig ziehst du nun auf das Backblech: Du stellst den Wachauer Marillenstrudel direkt auf dem Blech fertig. Nach dem Füllen ist der Strudel nämlich so schwer, dass er sich nur mit Mühe auf das Blech transportieren ließe.
Schritt 3: Füllung und Fertigstellung
- Du wäschst die Marillen, trocknest sie, entsteinst sie und schneidest sie in Viertel.
- Die gevierteilten Marillen verteilst du auf Mürbteig.
- Jetzt bestreust du die Marillenfüllung mit Mandeln und Zucker und Mandeln bestreut, dann klappst du den Teig darüber.
- Zuletzt bestreichst du den Strudel mit versprudeltem Ei und bäckst ihn im vorgeheizten Rohr, bis er goldgelb ist und die Küche himmlisch duftet. Beim Backen tritt etwas Saft aus – das ist in Ordnung, das darf so sein!
Mein Tipp
Im Originalrezept wird der Strudel mit einem Kilogramm Marillen gefüllt. Ich habe das ausprobiert, finde es aber zu viel. Der Strudel lässt sich mit einer Füllung aus so vielen Marillen nicht schließen. Das geht sich nicht aus.
Auf den Bildern siehst du, dass auch ein halbes Kilo Marillen reichlich ist. Die Mutter der Freundin hat deutlich weniger Marillen verwendet und konnte deshalb den Teig über den Marillen zusammenklappen.
Ich habe einfach den Strudel in der Mitte offen gelassen, wie bei einer Galette. Ich mag diese unkomplizierte Zubereitung!
Hier sind weitere Rezepte für laktosefreie Kuchen und Torten mit Obst:
- Erdbeer-Käsesahne-Torte – eine klassische Käsesahne-Torte mit Erdbeerfüllung
- Cheesecake-Brownies mit Kirschen, saftig, fudgy und lecker
- Marillen-Crostata, ein köstlicher und fruchtiger Marillenkuchen auf italienische Art
- Buttermilchkuchen mit Blaubeeren und Zitronenthymian, ein saftiger Kastenkuchen
- Obstfleck nach dem bewährten Rezept meiner Oma
- Zwetschgenknödel aus Kartoffelteig, sehr lecker!
Die Rezepte sind für die Kuchen, Torten und Knödel sind wie immer laktosefrei. Sie funktionieren natürlich auch mit “normalen” Zutaten! Wenn du Laktose verträgst, bereitest du die Rezepte einfach mit deinen gewohnten Zutaten zu (und sparst dir die teilweise recht mühsame Suche nach laktosefreien Zutaten). Klappt und schmeckt!
Schau gerne rein und hol dir Appetit. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!
Wachauer Marillenstrudel aus Mürbteig und mit vielen Marillen, laktosefrei – fruchtig & leicht
Der Wachauer Marillenstrudel ist aus vielen Marillen, einem leichten Mürbteig und geriebenen Mandeln – sommerlich, leicht, köstlich!
Zutaten
- Mürbteig
240 g Mehl
160 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)
80 g Staubzucker
1 ganzes Ei, groß
abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
evtl. 1-2 EL Schlagrahm oder Milch, laktosefrei
- Fülle
ca. 500 g Marillen (= Aprikosen)
100 g Kristallzucker
50 g geriebene Mandeln
- Außerdem
1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung
- Mit dem Mürbteig beginnen: Die Zutaten für den Mürbteig mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder von Hand zu einem glatten Mürbteig kneten. Falls der Teig zu trocken ist, mit 1-2 EL Schlagrahm oder Milch (laktosefrei) binden. Den Teig im Kühlschrank ca. 1 Stunde rasten lassen.
- Während der Mürbteig kühlt, die Marillen (Aprikosen) waschen und trocken tupfen, halbieren, entsteinen und vierteln.
- Backblech mit Backpapier belegen. Backrohr vorheizen auf 180° C Ober-/Unterhitze.
- Mürbteig direkt auf dem Backpapier etwa 3 mm dick zu einem Rechteck von ca. 30 x 35 cm ausrollen. Das Backpapier samt Teig auf das Backblech ziehen. Den Strudel in der Mitte der Länge nach mit den geviertelten Marillen belegen, einen Abstand von ca. 3 cm zum linken und rechten Rand lassen. Die Marillen mit dem Kristallzucker und den geriebenen Mandeln bestreuen. Den Teig erst links und rechts über die Marillen klappen, dann oben und unten. Der Strudel darf in der Mitte offen bleiben.
- Das Ei verquirlen und den Mürbteig damit bestreichen.
- Den Strudel je nach Backrohr in ca. 45 Minuten goldgelb backen. Aus dem Rohr nehmen und auskühlen lassen. Mit Staubzucker bestreuen. Schmeckt lauwarm und kalt.
Anmerkungen zum Rezept
- Wenn du Laktose verträgst, verwendest du einfach normale Butter und normale Milch/normalen Schlagrahm.
Hallo Eva,
der Marillenstrudel schaut oberlecker aus. Vielen Dank für das Rezept, das ich sicherlich
ausprobieren werde. Die Wachauermarille kenne ich vom Geschmack als intensiv und etwas würzig. Sie ähnelt stark der Südtiroler Vinschgauer Marille, die auch zur Zeit zu haben ist. Da
muss ich mich gerade noch etwas beeilen, wenn ich das schaffen möchte.
Ganz liebe Grüße
von Irmi
Hallo Irmi,
vielen Dank 🙂 ! Ich hatte für den Strudel gar keine Wachauer Marillen, sondern nur meine eigenen, frisch vom Baum. Wir haben die Sorte “Unarische Beste”, die anscheinend auch in der Wachau oft angebaut wird. Bei uns ist das Klima zwar anders als in der Wachau, aber der Strudel schmeckt mit den eigenen Marillen auch sehr fein!
Liebe Grüße nach Südtirol!
Eva
Liebe Eva,
Von Facebook hierher geeilt, starre ich schon minutenlang auf diesen köstlichen Kuchen! Der klingt ja wahnsinnig lecker und ist zudem auch noch schnell gemacht. Leider haben wir keine eigenen Marillen (bei uns sagt man ja Aprikosen) im Garten. Überhaupt sind hier schwer wirklich gute zu bekommen. Leider! Aber das Rezept muss ausprobiert werden! Wir beiden sind ja auch Mürbeteig Fans :-). Ein etwas ähnliches Rezept habe ich übrigens von früher in der Sammlung. Da wird der Teig mit Marzipan gefüllt. Auch sehr lecker, aber auch sehr mächtig!
Habt einen schönen Sonntag und eine gute neue Woche.
Liebe Grüße Maren
Liebe Maren,
der Wachauer Marillenstrudel ist wirklich einfach, und dabei sooo gut! Ich hab viel mehr davon gegessen, als ich eigentlich wollte 🙂 !
Marzipan müsste auch super in den Strudel passen, danke für den Tipp 🙂 . Bei uns gab es heuer Marillen im Überfluss. Ich habe die Kühltruhe voll damit 🙂 ! Aber wenn du keine reifen Marillen/Aprikosen bekommst, kannst du auch Zwetschgen oder Pflaumen oder Nektarinen nehmen 🙂 . Das müsste auch sehr gut sein!
Dir auch eine schöne Woche!
Liebe Grüße, Eva
Der Teig geht überhaupt nicht zum ausrollen
Ist der Teig zu fest, zu trocken oder zu weich? Wenn er zu fest oder zu trocken ist, kannst du 1-2 Esslöffel Schlagrahm oder Milch unterkneten. Wenn er zu weich ist, muss er im Kühlschrank gut kühlen. Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Liebe Grüße, Eva