Die Beerentarte mit gebrannter Creme ist aus einem feinen Mürbteigboden, gefüllt mit vielen frischen Beeren nach eurer Wahl und einem selbstgemachten Vanillepudding. Kurz vor dem Servieren wird die Tarte mit Staubzucker bestäubt und abgeflämmt, bis der Zucker karamellisiert. Ein sehr feiner und leckerer Kuchen ist das!
Irgendwann Anfang der Neunziger habe ich mir in Tirol das Backbuch „52 Sonntagskuchen“ von Karl Neef gekauft. Das Buch war wie eine Offenbarung für mich. Die Kuchen und Torten darin waren anders als die Kuchen, die ich bis dahin kannte. Die Rezepte hatten das gewisse Extra, hatten Pfiff, brachten mich zum Staunen – und zum Backen!
Vor einigen Wochen habe ich nun im Urlaub in einer Buchhandlung eine aktualisierte Neuauflage dieses Backbuchs, 52 Sonntagskuchen: Konditorrezepte zum Selbermachen* (Werbung) von Karl und Florian Neef entdeckt. Gesehen, gekauft – noch in der Zellophanhülle, ohne auch nur einmal hineinzuschauen oder durchzublättern. Ich habe darauf vertraut, dass in der Neuauflage auch neue Rezepte enthalten sind. Und wenn nicht, wäre es mir auch egal gewesen.!
Zu meiner Freude sind viele neue Rezepte enthalten, aber auch alte Bekannte wie mein heiß geliebter Florentiner Kirschkuchen oder der Aprikosen-Mandel-Kuchen.
Ich habe als erstes Rezept die Beerentarte mit gebrannter Creme gebacken. Gute Entscheidung! Meine Tochter, der Vanillefan, hat jetzt einen neuen Lieblingskuchen!
Ich habe mich bei den Beeren für Himbeeren und Blaubeeren entschieden und mache mit dem Beerenkuchen bei Calendar of Ingredients mit. Diesen Monat ist meine liebe Bloggerfreundin Maren von Maren Lubbe – Feine Köstlichkeiten die Gastgeberin, die Zutaten für den Juli sind Himbeeren, Kirschen und Tee.
Ich verwende diesmal nur eine einzige der angegebenen Zutaten, nämlich die Himbeeren. Für mehr Experimentierfreudigkeit hat es bei mir diesen Monat nicht gereicht. Bei meinem nächsten Calendar-of-Ingredients-Beitrag werde ich wieder mehr als eine der angegebenen Zutaten verwenden, versprochen!
Von der Zubereitung her ist die Tarte also recht einfach. Vom Geschmack her überzeugt sie total. Ich fand die Kombination von süßem Teig, fruchtig-säuerlichen Beeren und cremigem Pudding samt Knusperschicht einfach herrlich. Pur, kontrastreich und zugleich harmonisch!
Ein paar Worte noch zum Rezept
Ich musste beim Pudding schwindeln, da ich nur halb so viel Speisestärke im Haus hatte wie laut Rezept benötigt. Ich habe stattdessen Vanillepuddingpulver zugegeben. Beim Rezept gebe ich die Zutaten laut Original-Rezept an, nicht meine Puddingpulver-Variante.
In den Pudding gehört eigentlich geriebene Orangenschale. Die habe ich weggelassen. Ich mag das Orangenaroma in Kuchen/Cremes nicht so gern.
Falls ihr keinen Flambierbrenner habt, dürfte es reichen, wenn ihr die Tarte vor dem Servieren mit Staubzucker bestreut und mit Beeren dekoriert. Der Staubzucker verflüssigt sich und man hat nicht das Gefühl, dass die Puddingcreme eine Haut hat.
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Schau gerne rein und hol dir Appetit. Hab einen feinen Tag!
Beerentarte mit gebrannter Creme, laktosefrei
Die Beerentarte mit gebrannter Creme ist gefüllt mit frischen Beeren und Vanillecreme. Vor dem Servieren wird sie abgeflämmt. Knusperkruste!
Zutaten
- Mürbteig
300 g Mehl
100 g Rohrrohzucker
200 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)
1 Prise Salz
1 EL Vanillezucker
¼ unbehandelte Zitrone, Schalenabrieb
1 Ei- Belag
150 g Himbeeren
150 g Blaubeeren (oder 300 g Beeren nach Wahl)- Vanillecreme
750 ml Milch, laktosefrei
250 ml Schlagrahm, laktosefrei
100 g Zucker
4 Dotter
70 g Speisestärke
1 Vanilleschote
Zubereitung
- Mürbteig zubereiten. Von Hand: Mehl, Zucker, Vanillezucker, Salz, Zitronenschale auf die Arbeitsfläche geben. Die Butter in kleine Würfel schneiden und kranzförmig auf das Mehl geben. Das Ei in die Mitte geben, alles rasch zu einem glatten Teig kneten.
Mit der Küchenmaschine: Die Butter in kleine Würfel schneiden. Alle Zutaten in der angegebenen Reihenfolge in eine Rührschüssel geben und auf niedriger Stufe zu einem glatten Teig kneten.
Den Teig im Kühlschrank eine Stunde kühlen. - Das Backrohr vorheizen auf 180 °C Ober-/Unterhitze. Eine Tarteform oder Springform fetten.
- Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche etwas größer als die Form ausrollen. In die Form geben, dabei einen Rand formen. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen. Auf der zweiten Schiene von unten backen, bis der Boden goldbraun ist. Je nach Ofen dauert das zwischen ca. 12 Minuten (laut Rezept) und 19 Minuten (bei mir). Den Boden aus dem Backrohr nehmen und komplett auskühlen lassen.
- Die Beeren säubern und trocken tupfen. Beeren auf dem Boden verteilen. Dabei etwa 1 cm Abstand vom Rand halten, damit alle Beeren von Creme umhüllt werden.
- Für die Creme Milch, Schlagrahm, Zucker, Dotter, das ausgekratzte Mark der Vanilleschote und gesiebte Stärke in einen Topf geben und kräftig verquirlen. Unter ständigem Rühren zum Kochen bringen, kurz köcheln lassen und vom Herd nehmen. Die heiße Creme über die Beeren gießen und abkühlen lassen. Mindestens drei Stunden oder über Nacht kalt stellen.
- Staubzucker auf die Oberfläche sieben und mit einem Flambierbrenner karamellisieren, bis sich eine dünne knusprige Karamellschicht bildet. Mit Beeren garnieren.
Anmerkungen zum Rezept
- Wenn du Laktose verträgst, verwendest du deine gewohnten Milchprodukte.
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Danke 🙂 ! Hab gerade bei dir reingeschaut und mir Appetit geholt – Zimtschnecken <3 !!!
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