Dreieinhalb Jahre lang war ich standhaft und habe kein einziges Valentinstags-Rezept veröffentlicht. Und kein Muttertagsrezept. Heuer habe ich klein beigegeben. Die Flut an Valentinstags-Rezepten in den Blogs begann so früh und war so intensiv, dass ich einknickte und dieses Herz mit Beeren buk. Damit sind zwei Fliegen mit einer Klappe erledigt: Das Herz mit Beeren passt zum Valentinstag genauso wie zum Muttertag!
Ehrlich gesagt waren mir heuer die vielen Hinweise auf den herannahenden Valentinstag ganz recht. Ich schleiche schon seit Ewigkeiten, genauer gesagt etwa zwanzig Jahren, um dieses Herz mit Beeren aus dem Backbuch „52 Sonntagskuchen“ von Karl Neef herum. Ich fand aber nie einen Anlass, um es zu backen.
Mittlerweile ist das Buch neu aufgelegt, und auch hier in der Neuauflage 52 Sonntagskuchen: Konditorrezepte zum Selbermachen* (Werbung) von Karl und Florian Neef leuchtet mir dieses Herz mit Beeren entgegen. Offenbar verfolgt es mich. Ich nahm also den heurigen Valentinstag zum Anlass, das Rezept zu testen.
Das Herz ist einfach umzusetzen: Ein Herz aus Brandteig wird gefüllt mit einer Schlagrahmfüllung und frischen Beeren, die Oberseite des Herzens bekommt einen Überzug aus heißer roter Marmelade und aus dickem Zuckerguss.
Das Schwierigste an diesem Herz ist die wohl Zubereitung des Brandteiges. Ich selber habe schon jahrelang keinen Brandteig mehr gemacht und war mir nicht sicher, ob er mir gelingen würde. Der Brandteig war aber genauso unproblematisch, wie ich ihn in Erinnerung hatte: Der Teig wird zuerst im Topf auf dem Herd angeröstet und kommt zum Abkühlen in eine Schüssel. Dann werden die Eier untergerührt und das war es auch schon.
Ihr müsst nur darauf achten, dass ihr den Brandteig auf etwa lauwarme Temperatur abkühlen lasst, bevor ihr die Eier dazu gebt. Wenn die Masse zu heiß ist, stocken die Eier und ihr habt eine Art Rührei in eurem Teig.
Macht euch auch darauf gefasst, dass das Unterrühren der Eier mit dem Kochlöffel ganz schön anstrengend ist. Es dauert, bis sich alles zu einer glatten Masse verbunden hatte; das hatte ich nicht so anstrengend in Erinnerung. Ihr dürft hier nicht zu früh aufgeben, sondern müsst weiterrühren, bis jedes Ei komplett eingearbeitet ist! Hinterher wisst ihr dann, warum Bäcker so umfangreiche Oberarme haben.
Den Brandteig spritzt ihr mit dem Spritzbeutel herzförmig auf das Backblech. Laut Rezept reicht die Menge für ein Herz. Bei mir wurden es ein großes und zwei kleine Herzen.
Wenn das gebackene Herz abgekühlt ist, schneidet ihr es quer durch. Der obere Teil bekommt seine zwei Schichten Glasur, die Schlagrahmfüllung und die Beeren kommen auf den Boden. Deckel drauf und fertig.
Ich finde das Herz mit Beeren ein richtig feines Dessert, nicht nur zum Valentinstag oder zum Muttertag. Der Teig ist sehr leicht, die Füllung luftig und wenig süß, die Beeren geben dem Herz einen frischen Kick, die Süße kommt hauptsächlich von den Glasuren auf dem Deckel. Leicht, fruchtig, wenig süß – ich mag das sehr!
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Schaut gerne rein und holt euch Ideen. Habt einen feinen Tag!
Herz mit Beeren, laktosefrei
Das Herz mit Beeren ist aus Brandteig, wird mit Schlagrahm und frischen Beeren gefüllt und mit Himbeermarmelade und Zuckerguss überzogen.
Zutaten
- Brandteig
150 ml Milch, laktosefrei
30 g Butter
1 Prise Zucker
1 Prise Salz
90 g Mehl
2 Eier
1 Eigelb- Glasur
120 g Himbeergelee bzw. Himbeermarmelade ohne Kerne
200 g Staubzucker
etwas Wasser- Füllung
500 g Schlagrahm, laktosefrei
1 EL Vanillezucker
2 Blatt Gelatine
ca. 125 g Himbeeren
ca. 125 g Heidelbeeren / Blaubeeren
Zubereitung
- Ein Backblech mit Backpapier belegen. Backrohr vorheizen auf 180° C Ober-/Unterhitze.
- Für den Brandteig Milch, Butter, Zucker und Salz in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Unter ständigem Rühren das Mehl dazu geben. Die Masse ca. 1 Minute rösten, dann vom Herd nehmen und in eine Schüssel geben. Abkühlen lassen.
- Die Eier einzeln mit dem Kochlöffel unter den abgekühlten Teig rühren.
- Den Brandteig in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle (ich: 18 mm) geben und ein großes Herz auf das Backpapier dressieren. Wenn Teig übrig bleibt, kleinere Herzen auf das Backpapier dressieren. Die Herzen ca. 30´-35´ backen. Sie sollten nicht zu dunkel werden.
- Die ausgekühlten Herzen waagrecht durchschneiden, die Deckel abnehmen und auf die Arbeitsfläche oder Backpapier legen. Das Gelee bei mittlerer Hitze erwärmen, die Deckel damit bestreichen.
- Den Staubzucker mit wenig Wasser zu einer dickflüssigen Glasur verrühren. Das Gelee sollte mittlerweile trocken sein. Die Deckel mit der Zuckerglasur bestreichen.
- Die Beeren vorsichtig waschen und trocken tupfen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
- Den Schlagrahm mit dem Vanillezucker steif schlagen. Die Gelatine ausdrücken und bei niedriger Hitze schmelzen, dann unter den Schlagrahm ziehen.
- Den Schlagrahm in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle füllen und dekorativ auf den Boden spritzen. Die Beeren gleichmäßig auf dem Schlagrahm verteilen und leicht andrücken. Die Deckel mit Hilfe von Tortenhebern von der Arbeitsfläche bzw. vom Backpapier heben und auf die Böden setzen.
Anmerkungen zum Rezept
- Das Herz mit Beeren schmeckt frisch am Besten.
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Liebe Eva,
ich bekomme gerade Hunger und könnte von deinem bezaubernden Herzen naschen. Welch eine tolle Idee zum Valentinstag.
Eine gute Woche und herzliche Grüße
sendet dir Petra <3
Liebe Petra, ich schicke dir sofort ein Stückchen rüber 🙂 !
Liebe Grüße und eine schöne Woche!
Eva
Ich wünsche dir einen wunderschönen Valentinstag, liebe Eva! Diese Brandteigherzen sind wirklich eine Pracht! Ich muss auch unbedingt mal wieder etwas mit Brandteig machen. Ich mag ihn so gern. Und wenn er, wie bei dir, noch mit süßem Guss und Früchten daherkommt, kann ich schon gar nicht mehr Nein sagen 🙂 . Meine Schwiegermutter hat nämlich früher immer so kleine Kringelchen mit Zitronenguss gemacht. Die fand ich auch so lecker.
Liebe Grüße Maren
Danke, Maren! Ich hoffe, du hattest einen schönen Valentinstag! Ich habe mir Ähnliches gedacht. Brandteig ist so einfach und leicht, da kommen Füllungen so richtig gut zur Geltung. Das sollte man wirklich öfter machen. Die Kringelchen mit Zitronenguss kann ich mir gut vorstellen, die sind sicher blitzschnell im Mund verschwunden!
Liebe Grüße
Eva (PS – Überlege gerade ernsthaft eine Fahrt nach Hamburg heuer im späten Frühjahr. Ich muss hier mal raus!
Das ist eine sehr gute Idee, Eva! Lass es mich rechtzeitig wissen, wenn du den Plan in die Tat umsetzt. Vielleicht können wir uns auf einen Kaffee treffen!
Das wäre richtig nett 🙂 !
Das fände ich auch!!
🙂