Momentan lasse ich das mit dem Experimentieren und halte mich lieber an Rezepte aus Backbüchern. Ich brauche eine Pause von missglücken Eigenkreationen und will endlich wieder mal etwas vernaschen, was richtig gut schmeckt. Damit mir beim Backen trotzdem nicht fad wird, habe ich mich letztes Wochenende an eine ungewöhnliche Geschmackskombination gewagt, eine Kürbistorte mit Kaffeeglasur!
Das Rezept für die Torte stammt aus Der große Lafer BACKEN* (Werbung). Seine Rezepte funktionieren verlässlich, seine klassischen Rezepte und die Abwandlungen dazu finde ich immer sehr spannend. Die Sachertorte im Glas finde ich großartig, der Bienenstich mit Konditorcreme ist ein Traum.
Trotzdem war ich bei diesem Rezept skeptisch. Kaffee und Kürbis, das konnte ich mir schlecht vorstellen. Noch dazu wird die Kaffeeglasur mit rohem Eiweiß zubereitet; rohe Eier in Kuchen und Torten mag ich nicht so sehr.
Ich wollte die Kaffeeglasur deshalb sogar schon weglassen und die Kürbistorte aprikotieren und mit Zuckerguss überziehen, so wie man es mit Karottentorten macht. Da ich mit Lafers Rezepten aber bisher nur gute Erfahrungen gemachte habe, habe ich mich getraut und die Kürbistorte mit Kaffeeglasur gekrönt.
Das war absolut die richtige Entscheidung. Die Kürbistorte mit Kaffeeglasur ist hinreißend! Der saftige Kürbisboden mit seinem feinen Orangengeschmack harmoniert grandios mit der Kaffeeglasur und den knackigen Haselnüssen. Einfach perfekt. Ich war und bin begeistert. Die Kaffeeglasur werde ich mir merken – die schmeckt sicher auch auf anderen Torten richtig gut!
Was ich an der Kürbistorte noch so sehr mag, ist ihre Leichtigkeit. Die Torte enthält kein Fett, sondern besteht nur aus Eiern, Kürbis, Haselnüssen, Mehl, Zucker und Orange. Sie ist daher nicht üppig und liegt nicht schwer im Magen.
So wird die Kürbistorte mit Kaffeeglasur zubereitet
Ein bisschen habe ich das Rezept dem Original gegenüber etwas abgeändert: Ich habe Butternusskürbis verwendet statt Muskatkürbis und helles Dinkelmehl statt Weizenmehl. Außerdem habe ich große Eier genommen statt mittlere; auch meine Dekoration sieht etwas anders aus. Ich gebe beim Rezept die Zutaten an, die ich verwendet habe.
Die Zubereitung der Kürbistorte ist wirklich einfach. Wichtig ist, dass ihr die Eier mit dem Zucker gut schaumig schlägt, den Kürbis richtig fein raspelt und die Zutaten vorsichtig vermischt. Dabei müsst ihr darauf achten, dass nicht zu viel Luft aus dem Teig entweicht. Das ist aber nicht wirklich schwer, das bekommt ihr hin!
Die Glasur habe ich recht dick aufgetragen, wie man auf den Bildern sieht. Ich glaube, das war zu viel. Sie bleibt cremig und wird im Lauf der Zeit dunkler. Wenn man sie dünner aufträgt, sollte sie durchtrocknen. Das sieht hübsch aus, und außerdem ist sie dann länger haltbar, als wenn die Eiwe9ß-Glasur eben nicht trocknet.
Die Kürbistorte schmeckt am besten frisch oder am nächsten Tag, länger würde ich sie nicht aufbewahren. Ihr müsst sie wegen dem rohen Eiweiß in der Glasur unbedingt gut gekühlt lagern!
Was haltet ihr übrigens von meiner hübschen Tortenplatte? Ich habe dafür meine „neue“ Salatschüssel vom Flohmarkt (um 3 Euro 😊 ) umgedreht und meine altbewährten Pizzateller draufgestellt. Sieht doch elegant aus, oder?
Vielleicht sind ja auch diese Rezepte etwas für euch:
- Zucchini-Pekan-Kuchen mit Frischkäsetopping
- Klassischer amerikanischer Pumpkin Pie
- Tarte mit Schokolade und Maroni
schaut gerne rein und holt euch Ideen und Appetit; vielleicht ist ja ein Rezept für euch dabei. Habt einen feinen Tag!
Kürbistorte mit Kaffeeglasur, laktosefrei
Die Kürbistorte schmeckt herrlich mit ihrem leichten Biskuitteig mit Kürbis, Haselnüssen und Orange und der grandiosen Kaffeeglasur.
Zutaten
- Teig
450 g Butternusskürbis, geschält
1 Bio-Orange
1 Dotter
4 große Eier
150 g Zucker
100 g gemahlene Haselnüsse
175 g helles Dinkelmehl
1 TL Backpulver- Glasur
1 Eiklar, mittelgroß
125 g Staubzucker
2 TL lösliches Espressopulver
90 g Haselnüsse
Zubereitung
- Backrohr vorheizen auf 180° C Ober-/Unterhitze. Springform mit 26 cm Durchmesser einfetten.
- Den Kürbis fein raspeln. Die Orange waschen, die Schale fein abreiben. Die Orange auspressen. Saft und Schale mit dem geraspelten Kürbis vermischen.
- Dotter, Eier und Zucker mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine gut schaumig rühren, etwa 5-10 Minuten.
- Haselnüsse, Mehl und Backpulver vermischen. Gemeinsam mit dem Kürbis zur Eier-Zucker-Mischung geben, alles vorsichtig mit dem Schneebesen unterheben.
- Den Teig in die Springform füllen. Je nach Backrohr etwa 30-40 Minuten goldbraun backen. Stäbchenprobe machen: Wenn an einem in den Teig gesteckten Holzstäbchen kein Teig kleben bleibt, ist der Kuchen fertig. Den Kuchen aus dem Backrohr nehmen und in der Form auskühlen lassen.
- Die Haselnüsse für die Dekoration grob hacken. In einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze rösten, bis sie zu duften beginnen. Vom Herd nehmen und auf einen Teller geben, damit sie nicht nachbräunen. Auskühlen lassen.
- Das Eiweiß steif schlagen. Staubzucker mit Espressopulver vermischen und nach und nach zum Eischnee geben, dabei immer weiter rühren. Die Mischung sollte möglichst steif werden.
- Den Kürbisboden aus der Springform nehmen und mit der Oberseite nach unten auf eine Tortenform setzen. Die Glasur mit einer Palette erst auf der Oberfläche, dann am Rand verteilen; dabei nicht zu dick aufstreichen (bei mir leider zu dick! Dadurch wurde sie nicht so richtig fest).. Die Haselnüsse mit der Hand an den Tortenrand und etwa zwei Zentimeter über den Tortenrand hinaus in die Oberfläche drücken.
Anmerkungen zum Rezept
- Die Glasur bitte nicht so dick auftragen, wie ich es getan habe. Dann kann sie komplett durchtrocknen. Das ist bei einer Glasur aus rohem Eiweiß besser, als wenn sie cremig bleibt.
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Deine Torte sieht sehr, sehr appetitlich aus! Und deine Beschreibung lässt mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Könnte man diese Torte auch füllen?
Ich hatte in letzter Zeit zum Backen. Aber heute habe ich auch ein Rezept aus einem Backbuch ausprobiert. Manchmal ist es ganz entspannt, wenn man einfach mal etwas nachbacken kann und nicht mit Zutaten und Mengen herumjonglieren muss 😉 .
Das Buch von Lafer scheint wirklich gut zu sein. Du hast ja schon mehreres daraus zubereitet, nicht wahr?
Jetzt wünsche ich dir erstmal einen schönen Abend.
Liebe Grüße Maren
Liebe Maren,
sicher könnte man die Torte füllen! Die Glasur müsste man halt an die Füllung anpassen. Ich kann mir Marillenmarmelade als Füllung sehr gut passen, oder auch Frischkäse-/Mascarponecreme. Der Boden ist ähnlich wie Karottenkuchen, den kann man in viele Richtungen kombinieren!
Das Backbuch von Lafer kann ich wirklich empfehlen. Ich habe bisher eher seine klassischen Rezepte nachgebacken, aber er hat auch durchaus ungewöhnliche Kombinationen dabei 🙂 ! Und vor allem: Seine Rezepte funktionieren verlässlich, das finde ich einen großen Pluspunkt! Nach dem Back-Chaos der letzten Wochen habe ich so ein “sicheres” Rezept gebraucht 🙂 !
Liebe Grüße, Eva
Wie Karottenkuchen .. das klingt wirklich gut!
Verlässliche Rezepte sind Gold wert. Dabei gilt Lafer ja gar nicht unbedingt so als der leidenschaftliche Bäcker. Aber offensichtlich macht er seine Sache trotzdem sehr gut. Überhaupt ist es ein Segen, wenn man sicher sein kann, dass die Rezepte in einem Buch auch wirklich in allen Angaben erprobt sind.
herzliche Grüße Maren
Du sagst es, Maren – bei manchen Büchern sind die Rezeptideen gut, funktionieren aber in der Umsetzung nicht. Da muss man rumprobieren, bis es passt. Darum mag ich Backbücher, die verlässlich liefern. Die anderen mag ich auch, als Inspiration 🙂 !
Dass Lafer nicht so gerne bäckt, wusste ich gar nicht! Hihi. So hat wohl jeder seine Stärken und Schwächen!
Liebe Grüße!
Wenn es um Kuchen-Backen geht, halte ich mich meistens an den Rezepten. Natürlich wird hin und wieder was geändert…aber sehr experimentierfreudig bin ich da nicht…da habe ich zu viel Angst, dass was nicht klappt. Und so erfahren bin ich auch nicht. Beim Kochen ist das ganz anders.
Die Kürbistorte sieht wie immer super aus.
LG, Diana
Stimmt, beim Kochen ist Experimentieren einfacher als beim Backen. Da klappt es manchmal nicht einmal mit Rezept!
LG Eva
hallo eva, danke für deine inspirationen.
diesen kürbiskuchen habe ich nachgebacken und ich fand ihn ganz gut. allerdings hab ich schon bissl herumwurschteln müssen dabei. denn der kuchen hat insgesamt sicher 60-70 minuten gebraucht, bis er auch wirklich durch war. denn der kürbis war ja sehr saftig – vom ausdrücken ist nichts gestanden und dazu kam ja auch noch der saft der orange (wo ich eh nur die hälfte genommen hatte). also hatte ich ein ganz schönes hin und her bis der kuchen tatsächlich ganz durchgebacken und trocken war. dann allerdings hat er sehr gut geschmeckt.
aber mit der glasur – die ich übrigens sehr, sehr gut fand im geschmack und auch sehr passend – war ein weiteres problem. nämlich wurde die an der luft immer dünkler und dünkler… am 1. tag ging das ja noch, allerdings hatte sie da die optik von senf. aber am nächsten tag war sie wirklich unansehnlich olivbraun. was hast denn du bitte für erfahrungen mit diesem überzug gemacht?
insgesamt möchte ich den kuchen schon nochmal machen – aber ich fürchte, ich muss daran das eine oder andere ändern, bis alles für mich passt…
liebe grüße aus wien
viktoria
Hallo Viktoria,
es tut mir leid, dass die Kürbistorte bei dir nicht so richtig geklappt hat! Ich fühle mich immer verantwortlich für meine Rezepte und geben sie so weiter, wie sie bei mir funktioniert haben. Bei mir haben die 40 Minuten Backdauer gereicht. Den Kürbis habe ich auch nicht ausgedrückt, daran sollte es also nicht liegen. Vielleicht bäckt dein Backrohr anders? Eine bessere Antwort kann ich dir leider nicht geben!
Die Glasur hat bei mir bis zum nächsten Tag ohne Veränderung gehalten, dann war der Kuchen weg. Bei mir war sie ziemlich hoch, sicher 4-5 mm. Dass eine solche Glasur dunkler wird, ist mir auch schon passiert, und zwar dann, wenn sie eher dünn aufgetragen wurde. Und die Farbe, naja, die ist halt so! Die kann man nur mit Haselnussdeko oder ähnlichem etwas kaschieren.
Vielen lieben Dank für dein Feedback jedenfalls – und hoffentlich gelingt´s beim nächsten Mal besser!
Liebe Grüße nach Wien!
Eva
danke, liebe eva, für deine antwort.
ich werde beides sicher nochmal probieren. auch die glasur hat mir ja prinzipiell gut gefallen und auch geschmeckt. nur die verfärbung fand ich ungut.
aber wenn du sagst, bei dir war das nicht so, dann probier ich es nochmal aus. da ich kleine törtchen gemacht hat, kann ich nicht sagen, ob meine menge anders war als bei dir. aber obenauf hab ich sicherlich weit mehr als 1 cm glasur gehabt…
jedenfalls danke für deine hinweise.
liebe grüße viktoria <3
Das mit der Verfärbung beschäftigt mich; ich fühle mich immer verantwortlich für meine Rezepte und mag es gar nicht, wenn sie beim Nachbacken nicht so funktionieren wie bei mir! Es ist schon eine Zeit her, dass ich den Kuchen gegessen habe. Ich erinnere mich aber noch, dass ich auch am zweiten Tag die Glasur sehr genoss. Farblich wäre mir nichts aufgefallen. Falls du den Kuchen wieder machst: Lass mich bitte wissen, ob sich das wiederholt!
Ich habe gerade eine Anfrage bekommen, ob man die Glasur auch mit Schlagobers machen kann. Vielleicht wäre das ja eine Alternative?
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag! Eva
ja, sicher passt auch schlagobers mit kaffeepulver gut dazu. sowas hab ich schon gemacht und schmeckt sehr gut.
wenn ich´s nochmal mache und mehr weiß, melde ich mich sicher gerne wieder. ich hätte dir auch gerne ein foto gezeigt, aber ich glaube, das geht nicht…. oder doch, dann sag mir bitte wie ich es dir zukommen lassen kann…
lieb, dass du dich so um deine follower annimmst. sehr lieb 🙂
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich auf dem Laufenden hältst 🙂 ! Ohne Follower und ihr Feedback macht Bloggen wenig Spaß. Wenn sich jemand über mein Rezept freut und es sogar nachbackt, dann weiß ich, dass sich all der Aufwand lohnt 🙂 ! Ein Foto könntest du mir über Email zukommen lassen: eva.dragosits@liwest.at. Bin schon gespannt!
Liebe Grüße!
Hallo Eva
Kann ich statt dem Eiklar auch Schlagobers verwenden
Hallo Sadia,
ich denke, das müsste funktionieren. Vielleicht braucht es dann mehr Espressopulver für intensiveren Geschmack? Probier´s aus – ich wünsche dir gutes Gelingen!
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Eva
Wird die Glasur nicht noch einmal gebacken? Auf den Fotos sieht es so aus, als wäre sie unter einer dunkleren Oberfläche weiß und das deutet für mich auf ein weiteres Backen hin. Im Grunde ist es ja ein Baiser bzw. eine Meringue, die da hergestellt wird und die kann gut ein zweites kurzes Backen vertragen. Ansonsten könnte man die Glasur besser mit etwas Orangensaft anrühren anstatt mit rohem Ei.
Könntest du vielleicht nochmal in Lafers Buch nachschauen, ob da nicht doch ein zweites Backen vorgesehen war?
Beste Grüße und vielen Dank im Voraus.
Yushka
Hallo Yushka,
nein, die Glasur wird tatsächlich nicht gebacken, das hat schon seine Richtigkeit! Die Glasur verändert an der Oberfläche mit der Zeit die Farbe und wird dunkler, das stimmt. Gebacken wird sie aber nicht. Lafer streicht die Glasur allerdings dünner auf als ich; bei ihm trocknet sie komplett durch. Ich wollte halt die Glasur aufbrauchen und nicht wegwerfen!
Wenn du keine Eiweißglasur willst, würde ich eher eine Glasur mit Wasser herstellen. Ich weiß nicht, ob Orangensaft und Kaffee so gut zusammenpassen?
Liebe Grüße
Eva
Vielen Dank für deine schnelle Antwort! Ich hatte schon überlegt, mir das Buch zu kaufen… Im Grunde ist es ja dann wie bei einem Zuckerhäuschen – da trocknet das Eiweiß dann auch weg und wird durch den Zucker konserviert – wenn man die Masse dünn aufstreicht…
Ich werde die Torte diese Woche für eine Herbstparty zubereiten und ein Video dazu machen – mal schauen, wie es klappt.
Liebe Grüße, Yushka
Ui, jetzt bin ich direkt aufgeregt, dass du dieses Rezept nachmachst 🙂 ! Ich hoffe, dass alles klappt. Ich habe gestern auch noch nachgegrübelt wegen dieser Glasur. Ich verwende immer große Eier. Vielleicht nimmt Lafer mittelgroße Eier und hatte deshalb weniger Glasur als ich? Sein Buch mag ich jedenfalls sehr gerne. Da ist viel Inspiration drin 🙂 !
Liebe Grüße! Eva
Ich nehme morgen beim Drehen einfach mal mittelgroße Eier und schaue mal, wie es klappt. Das Video kommt in zwei Wochen am Sonntag bei mir auf YouTube, falls du schauen willst.
Dir noch einen schönen Tag,
Yushka
Vielen Dank für die Info, Yushka 🙂 ! Das schaue ich mir sicher an! Ich hoffe, es klappt und schmeckt!
Liebe Grüße
Eva