Startseite » Kuchen & Torten » Ribiselgugelhupf aus Hefeteig, laktosefrei

Ribiselgugelhupf aus Hefeteig, laktosefrei

Im Büro gab´s für den Ribiselgugelhupf aus Hefeteig skeptische Blicke. Ein Gugelhupf aus Hefeteig? Mit Obst innen drin? Das kannten sie nicht, die Kolleg*innen. Zugegriffen haben sie trotzdem. Vom Ribiselgugelhupf war schon lange vor dem Mittagessen nichts mehr übrig.

Ribiselguglhupf aus Hefeteig

Die Inspiration für den Ribiselgugelhupf habe ich aus dem Kochbuch „Illustrierte Wiener Küche“ von Franz Ruhm. Das ist wieder einmal ein altes Kochbuch, so wie ich sie gerne mag: Die gebundene Sammlung von 12 Heften mit Rezepten aus der österreichischen Küche dürfte von 1950 sein. Die Rezepte darin klingen richtig interessant und sehr vielfältig, die herzhaften Rezepte genauso wie die süßen.

Viele der Mehlspeisen, Kuchen und Torten aus dem Buch kenne ich. Topfenkolatschen und Topfenstrudel zum Beispiel. Linzertorte, Bienenstich, gebackene Mäuse, Rehrücken.

Das Kochbuch enthält aber auch Rezepte für jede Menge süße Gerichte und Kuchen, die ich nicht kenne. Ich finde ja die Namen so lustig: Eine Mehlspeise namens „Fidele Studenten“ gibt es da. Und „Regenwürmer“. Giraffenreis, Neunhautnudeln, Quernudeln. Kennt das irgendjemand von euch? Ich kenne diese Mehlspeisen nicht, würde aber am liebsten alles ausprobieren!

Auch Rezepte für Hefegugelhupf finden sich im Buch, einen Prager Gugelhupf mit Mohn oder geriebenen Nüssen und einen Wiener Hausgugelhupf mit Rosinen und Zitronenschale.

Der erste Versuch: Das war wohl eher nix

Ich bin beim Durchblättern an einem Rezept für einen Kirschgugelhupf aus Hefeteig hängen geblieben. Der klang so gut, dass ich ihn kurzerhand nachgebacken habe. Allerdings an die heute Technik angepasst, und mit Trockenhefe statt mit frischer Hefe.

Mit dem Ergebnis war ich aber nicht recht zufrieden. Mein Hefeteig war zu fest und hat fast schon wie ein Brotteig geschmeckt. Außerdem ist der Gugelhupf völlig schief auf der Tortenplatte gesessen, weil er einseitig aufgegangen ist. Im Rezept ist nichts davon gestanden, dass man vor dem Backen für eine ebene Oberfläche sorgen sollte.

Der zweite Versuch: Jetzt passt´s!

Die Idee, Obst in Hefeteig einzurollen und diese Rolle dann spiralförmig in eine Gugelhupfform zu legen, die hat mir aber sehr gefallen. Also habe ich letztes Wochenende den Gugelhupf ein zweites Mal gebacken, diesmal mit Ribiseln statt mit Kirschen.

Das Originalrezept habe ich leicht abgeändert. Ich habe wiederum Trockenhefe verwendet, und diesmal habe ich den Teig vor dem Ausrollen gehen lassen.

Den ausgerollten Teig habe ich zuerst mit zerlassener Butter bestrichen und mit Zucker bestreut. Erst dann sind die Ribisel auf den Teig gekommen. Bei Ribisel darf ruhig ein bisschen Zucker dabei sein, sonst schmeckt es gar zu sauer!

Ribiselguglhupf aus Hefeteig

Den Hefeteig mit den Rbiseln habe ich wie im Originalrezept zuerst eng zusammengerollt. Die Rolle kommt spiralförmig in die Gugelhupfform, immer rund um die Mitte herum. Zuletzt habe ich den Ribiselguglhupf mit den Händen so in die Form gedrückt, dass die Oberfläche eben war.

Vor dem Backen durfte der Gugelhupf noch einmal gehen, dann ging´s ins Backrohr.

Ich fand den Ribiselgugelhupf sehr gelungen. Mit der Ribisel-Zucker-Butter-Füllung ist er innen sehr saftig. Der flaumige Ribiselgugelhupf ist außerdem ein sehr leichter Kuchen – da verträgt man sogar ein zweites Stück!

Rezepte für Gugelhupf aus Rührteig gibt es auf dem Blog natürlich auch:

Schaut doch rein und hol dir Appetit. Ich wünsche dir einen feinen Tag!

Ribiselgugelhupf aus Hefeteig, laktosefrei

Servings

4

servings
Prep time

30

Minuten
Cooking time

40

Minuten
30 min + 30 min an einem warmen Ort
ca. 1 Stunde bei 180 °C Ober-/Unterhitze
1 große Gugelhupfform, ca. 23 cm Durchmesser und 8 cm hoch

Der Ribiselgugelhupf ist aus einem sehr leichten, flaumigen Hefeteig. Mit der Ribisel-Zucker-Butter-Füllung ist der Gugelhupf sehr saftig.

Zutaten

  • Hefeteig
  • 400 g Mehl

  • 50 g Maizena (Kartoffelstärke)

  • 1 Pckg. / 7 g Trockenhefe/Trockengerm*

  • 60 g Zucker

  • ½ TL Salz

  • 1 Ei

  • Zitronenschale von ½ Bio-Zitrone

  • 150 ml Milch, laktosefrei

  • 60 g Butter (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)

  • Fülle
  • 30 g Butter, zerlassen (laktosefrei, wenn du sehr empfindlich bist)

  • 50 g brauner Zucker

  • Ca. 350 g Ribisel / rote Johannisbeeren, gewaschen und mit Küchentuch trocken getupft

Zubereitung

  • Eine große Gugelhupfform mit zerlassener Butter gut auspinseln; alternativ mit Backspray einfetten.
  • Mehl, Maizena, Salz, Zucker, Trockenhefe, Ei und Zitronenschale in eine große Rührschüssel geben. Butter in kleine Stücke schneiden und zusammen mit der Milch in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze erwärmen, bis die Butter schmilzt. Die Mischung darf nur lauwarm werden, sonst geht der Hefeteig nicht auf.
  • Die lauwarme Milchmischung zur Mehlmischung geben. Mit dem Knethaken der Küchenmaschine etwa 5 Minuten lang zu einem glatten, halbweichen Teig kneten. Falls der Teig zu fest ist, einige Tropfen Milch dazu geben und unterkneten. Den fertigen Teig mit einem sauberen Küchentuch bedecken und an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
  • Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem fingerdicken Rechteck von ca. 30 x 40 cm ausrollen. Die Teigplatte mit der zerlassenen Butter bestreichen, den Zucker darüber streuen. Die Ribisel gleichmäßig darauf verteilen. Die Teigplatte von unten beginnend der Länge nach eng zusammenrollen. Die Rolle in die Gugelhupfform* geben, dabei die Rolle leicht in die Länge ziehen und spiralförmig in die Form legen. Den Teig so zurechtdrücken, dass die Oberseite möglichst glatt ist. Mit einem Küchentuch bedecken und erneut etwa 30 Minuten gehen lassen.
  • Das Backrohr vorheizen auf 180° C Unter-/Oberhitze. Den Gugelhupf ca. 1 Stunde backen. Stäbchenprobe machen: An einem in den Kuchen gesteckten Holzstäbchen darf kein Teig kleben bleiben. Den fertigen Gugelhupf aus dem Backrohr nehmen und einige Minuten abkühlen lassen. Noch warm auf ein Kuchengitter stürzen.
  • Den abgekühlten Gugelhupf mit Staubzucker bestäuben und mit frischen Ribiseln dekorieren.

Anmerkungen zum Rezept

  • Wenn du Laktose verträgst, verwendest du normale Milch und normale Butter.

*Affiliate Link/Werbung: Wenn du über diesen Link bestellst, erhalte ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Kaufpreis gleich. Danke für deine Unterstützung.

Für Pinterest

Mehr zum Thema


Mehr aus der Kategorie


8 Comments

  1. Was für herrliche Fotos, liebe Eva! Das ist Sommer pur! Deine Liebe zu alten Backbüchern und Rezepten finde ich wirklich fabelhaft. Ich kann mir auch genau vorstellen, dass die Herausforderung den Gugelhupf noch einmal perfekt hinzukriegen, richtig Spaß gemacht hat. Da konntest du von deiner langjährigen Backerfahrung profitieren, denn das Ergebnis spricht für sich. Ein perfekter Gugelhupf!

    Ich wünsche dir eine schöne Woche.
    Ganz liebe Grüße Maren

    • Eva Dragosits

      Liebe Maren,
      danke für das Lob 🙂 ! Diese alten Rezepte finde ich einfach spannend. Manche funktionieren auf Anhieb, andere muss man an die heutige Zeit anpassen. Es macht Spaß, solche Rezepte auszuprobieren 🙂 ! Da weiß man nie, was einen erwartet!
      Dir auch eine schöne Woche!
      Liebe Grüße
      Eva

  2. Liebe Eva, das Rezept kling so lecker. Ich verstehe nicht wieso deine Kollegen so skeptisch am Anfang waren. Aber da, der Gugelhupf so schnell weg war zeigt wie lecker er schmecken muss.
    LG, Diana

    • Eva Dragosits

      Liebe Diana,
      die Kollegen waren einfach überrascht, weil der Gugelhupf nicht aus Rührteig war 🙂 . Aber sie sind offen für alles und mögen Kuchen; sie essen alles, was ich mitbringe 🙂 . Sehr praktisch für mich 🙂 !
      Liebe Grüße!
      Eva

  3. Daniela

    Liebe Eva, ich hab dieses spannende Rezept jetzt zweimal gebacken, beim zweiten Mal hab ich schwarze Johannisbeeren, geröstete Haselnüsse und etwas Kirschenmarmelade zur Füllung gegeben, um den Gugelhupf wird fast gestritten… Liebe Grüße, Daniela

    • Eva Dragosits

      Liebe Daniela,
      boah, deine Version klingt genial 🙂 ! Ich verstehe, dass darum gestritten wird 🙂 ! Danke für das tolle Feedback!
      Liebe Grüße, Eva

  4. Liebe Eva, vielen Dank auch für dieses tolle Rezept. Das reizte mich schon lange, gestern hatte ich die Gelegenheit, es zu testen. Ein Traum! Ich habe Johannisbeeren aus der Gefriertruhe genommen (wir hatten Unmengen dieses Jahr), deshalb etwas weniger als angegeben, dazu einige Teelöffel Preiselbeeren aus dem Glas und geröstete Mandeln.
    Beim süßen Hefeteig nehme ich gerne 4 Eigelb statt des einem Ei. Köstlich, nicht nur im Sommer. Danke noch mal für deinen Blog.

    • Eva Dragosits

      Liebe Svetlana,
      deine Gugelhupf-Variante klingt super 🙂 ! Ribisel, Preiselbeeren und geröstete Mandeln kann ich mir sehr gut als Fülle vorstellen. Das war sicher ein sehr saftiger Gugelhupf! Vielen Dank für das tolle Lob zum Blog. Das tunt gut und freut mich sehr 🙂 !
      Liebe Grüße, Eva

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*